## Title: Carl Maria von Weber an Johann Gänsbacher in Darmstadt. Mannheim, Sonntag, 20. Mai 1810 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A040288 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ S: Wohlgebohren dem Herrn J: Gänsbacher. Compositeur. dermalen zu Darmstadt. in der kleinen Ochsengaße bey Mezger Klein. 2 Treppen hoch. Liebster Freund. Ihre beyden Briefe habe ich richtig erhalten, wie auch meine Wäsche und danke herzlichst. alles ist hier und in Ordnung gebracht und man freut sich darauf Ihre Sinph: zu hören. Samstag d: 26t ist hier Museum welches man um Ihrentwillen um 8 Tage verschoben hat, Sie müßen aber spätestens Donnerstag hier eintreffen, weil Freytag Probe ist. ich hoffe daß Sie sich hier gut unterhalten werden. Sie gehen dann auch mit nach Heidelberg zu meinem Concert – kurz  wir wollen schon ordentlich unsre Zeit verwenden. Sie treten hier im schwarzen Bären ab, und fragen dann nach H: Schausp: Berger. bey dem wohne ich. in einer der Schubladen muß der Text zu der kleinen Oper Abu Haßan liegen, den bitte ich mir mitzubringen. ich habe hier schon ein Rondo für die Mlle Frank comp: welches Sie in meinem Concert singen wird. habe noch Violoncell Var: zu comp: und etwas für mich von mein[em] Concert welches ich im Museum spielen will. Sie sehen daß ich nicht übel beschäftigt bin, und da ich noch so viele Zerstreu[u]ng daneben habe, so kann ich auch dießmal unsrem Theuren Lehrer nur kurz referiren. Hier haben Sie meinen neusten Canon. Notenbeispiel mit folgendem Text unterlegt: Lekk mich im Angesicht, du sau-du sau, du sauberer Freund, lek mich im Angesicht du sauberer adieu. bald hofft Sie zu umarmen Ihr treuster Freund W: bringen Sie doch auch etwas für sich zum Singen mit, man wünscht Sie sehr zu hören. vergeßen Sie es aber nicht. Mannheim d: 20t May 1810 So eben erhalte [ich] Ihren Brief vom 20t und werde alles besorgen