WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin <lb/>Dresden, Montag, 13. Januar 1823 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

bedankt sich für Brühls Einsatz bei der 50. Freischütz-Aufführung in Berlin und für die Kostüm-Figurinen; lehnt die 100 Taler nachträgliches Honorar angesichts des Gesamtertrags von 30.000 Taler ab; betont, dass er nicht Brühl für diese Summe verantwortlich mache, und versichert ihn seiner Freundschaft; Euryanthe habe sich durch Abwesenheit der Chézy und Arbeitslast verzögert, auch Vollendung der Pintos sei nicht abzusehen Allerdings hat mir H: Prof: Lichtenstein D Dresden Sächsische Landesbibliothek – Staats– und Universitätsbibliothek Dresden, Musikabteilung Mscr. Dresd. App. 514 A, 2342

1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)

am oberen Rand von Bl. 1r Präsentationsvermerk von fremder Hand (Tinte): P. d 15 Januar 1823

Brühl, S. 37–39 (Nr. 36), Schlußzeilen fehlen tV: MMW II, S. 463–465
D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (XIII), Bl. 79a/r u. 79a/v

Überschrift des Entwurfs: An den H. Grafen v: Brühl in Berlin.

Deutschland Leipzig Leipziger Stadtbibliothek – Musikbibliothek PB 37 (Nr. 43)

1 Bl. (2 b. S.)

Abschrift Webers für Hinrich Lichtenstein (Beilage zum Brief vom 14. Januar 1823)

Rudorff 1900, S. 124–127 (nach Webers Abschrift, vgl. Br. an Lichtenst. 14.1.)

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 13. Januar 1823 Brühl, Carl Graf von Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Abweichungen zwischen den drei Textzeugen mittels Apparat und Textkonstitution eingetragen und lt. FZ Status erhöht Textzeugenliste um 3. Textzeugen erweitert Text mit Faks. gegengelesen, Kleinigkeiten korr. Facsimile- und zugehöriges Witness-Elemente verknüpft (#2539) kleine Korrekturen und Status geändert Faksimiles verlinkt ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Korrektur Struktur erstellt; Personen, Orte etc. ausgezeichnet; repository erstellt Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Hochgebohrener Hochzuverehrender Herr Graf!Anrede im Entwurf: H: Graf hochv: Herr Graf, in der Abschrift: Hochg: H: G:

Allerdings hat mir H: Prof:P:Pr. LichtensteinLichtenst: die Beweise der mich innig erfreuenden und rührenden Theilnahme meiner Freunde erzählt, und dabei ausdrüklich gerühmt, mit welcher Vorsorge und Güte, Sie mein innigverehrter Herr GrafH: GrafH: Gr: Sich dabei in jeder Weise gezeigt, und das Ganze durch Ihre Gegenwart geschmükt habenBezogen auf die 50. Freischütz-Aufführung der Königlichen Schauspiele in Berlin am 28. Dezember 1822, aufgrund derer Brühl Weber in seinem Brief eine zusätzliche Honorarzahlung von hundert Talern offerierte.. Empfangen Sie dafür, und für die zierliche WeynachtGabe der KostümeBrühl hatte Weber das Heft 13 der bei Ludwig Wilhelm Wittich in Berlin erscheinenden Reihe Neue Kostüme auf den beiden Königlichen Theatern in Berlin, unter der General-Intendantur des Herrn Gr. v. Brühl mit den Freischütz-Figurinen von Johann Heinrich Stürmer als Geschenk übersandt; vgl. Webers Brief vom 14. Januar 1823 an Hinrich Lichtenstein., meinen herzlichsten besten Dank.

Werden Sie nun aber nicht zürnen?, und mich wohl gar dünkelhaft schelten, wenn ich Sie bitte die Summe von hundert Thalern100 rh: ablehnen zu dürfen?

Ich bin es seit Jahren so gewohnt geworden, in Ihnen mehr den Freund wahrenFreund ächtenächten Freund der KünsteKunstKunst, alles Guten und Schönen, und den Meinigen – als wie den Vorsteher einer Königl: Anstalt – zu sehen; daß ich nothwendig aus dem Herzen zu Ersterem sprechen muß. Er möge mich bei dem Lezteren vertreten.

Offenherzig bekenne ich daher, daß mich diesesdieß Anerbieten tief geschmerzt hat.

Bei der Öffentlichkeit die leider jezt in der Welt Allem Begleiter ist, kann es nicht fehlen daß auch dieß bekannt würde. Denken Sie Sich einen Artikel folgenden Inhalts — „Die in 18 Monaten statt gefundene 50350 malige Wiederholung des FreyschützenFreisch:, wurde von unsrer geehrten General-IntendanturGeneralD:GeneralIntend: öffentlich bezeichnet. dieser in den Annalen des Theaters so seltene Fall, verdient auch eine besondere Auszeichnung, zumal, da dem Vernehmen nach, diese 50 vollen Häuser, der Kaße einen Ertrag von 30 000 rh: gebracht haben sollen. Man hat daher dem Komponisten ein Geschenk von hundert Thalern100 rh: angewiesen. — —

Dieß ist also der Lohn –  würde man sagen – die Auszeichnung, die ein deutscher Komponist, der einen der schönsten Erfolge erlangte der Kapellmeister eines benachbarten Königshauses, – in Verhältnißen lebend die ihn über Geldsorgen erheben – von der ersten1t deutschen Königl: KunstAnstalt, von dem das vaterländische Talent so warm beschützenden Direktor derselben pp erlangen kann, wenn er einen bisher unerhörten Erfolg erreicht hat. – –

Ich, der ich Ew: HochgebohrenIhre E: Hochg:E: H: Gesinnungen für mich persönlich, kenne; weiß wohl daß dieß nicht Ihnen zuzuschreiben ist; daß Sie troz aller Macht und Ansehens, Sich auch Verhältnißen beugen müßen: und nach Ihrem Willen, Ihrer Einsicht, mich gewiß eben so in Verlegenheit gesezt haben würden durch das Uebermaaß Ihrer Güte, als es jezt Gegentheils geschieht durch dasdurch das Gegenteils geschieht, zu dem Sie Sich veranlaßt fanden.

Aber was soll ich den täglich mich mündlich und schriftlich bestürmenden Anfragen pp das Freyschütz JuliläumFreysch. Jubil: betreffend, entgegen stellen?.

Das freundliche Wort von Ihnen, das Bewußtseyn Ihrer Liebe für mich, war mir genug. Wenn nichts anderes geschah, lag es gewiß nicht anIhrem Willen; und dabei wollen wir es auch laßen, so will ich es betrachten, so will ich Jedem antworten. Ich bin nun einmal ein Deutscher was ist da zu erwarten.Dieser Abschnitt ist im Entwurf durch Beschnitt unvollständig überliefert.

Möchten Sie doch, mein innig verehrter Herr und FreundH: und Freund, in meiner Seele lesen können, und die todten kalten Buchstaben nicht mißverstehen. Stets wird Dank und Liebe für Sie in mir leben.

Meine vielen DienstGeschäfte und die Abwesenheit der Fr. v: Chezy haben EuryantheEury: so zurükgesezt, daß sie erst im 7br in Wien in Szene gehen wird. Ob nun diesen Sommer auch daneben noch die 3 Pintos fertig werden, hängt von den Eingebungen des gütigen Himmels ab. Zur Aufführung während des Sommers ist wohl nichts von mir zu bringen, da ich die Pintos zuerst hier meinem verehrten Königshause vorführen muß. Sobald etwas vollendet ist, zeige ich es natürlich E: HochgebohrenH.H. an.

Meine Frau empfiehlt sich mit mir achtungsvollst der gnädigen Gräfin, und ich bin mit den unwandelbarsten Gesinnungen treuer Achtung und Freundschaft des hochgebohrenen Herrn Grafenh: H: G: herzlichst ergebener CMvWeberletzter Abschnitt mit Verabschiedung in der Abschrift nicht enthalten, hier angezeigt durch p p p p p Dresden d: 13tnachträglich korrigiert aus: 14t (im Entwurf ebenso); in der Abschrift richtig datiert Januar 1823.