WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Wolfgang Adolph Gerle in Prag <lb/>Dresden, Freitag, 16. April 1824 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

ausführlicher Dank für das als Geschenk erhaltene Buch; schildert seine Überlastung; gratuliert zur Weltmann-Scheidung; zum neuen Triumvirat in Prag; Prager Euryanthe-Aufführung müsse sehr schlecht gewesen sein; Einladung, nach Dresden zu kommen um dort die Oper zu sehen, die vom Publikum sehr gefeiert wurde; erwähnt Briefwechsel mit Spontini um geplante Berliner Euryanthe-Aufführung Gestern hat mir H. Kaskel Ihr mich eben so sehr D Dresden Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Mscr. Dresd. t 4203

1 Bl. (2 b. S. o. Adr.)

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 16. April 1824 Gerle, Wolfgang Adolph Prag German Obsoletes Element tei:textClass entfernt nach notes, Erg. u. Durchsicht von Frank Ziegler status auf approved gesetzt Ü mit Faks. gegengelesen, Denkpausen u. notes (FZ) ergänzt Adressat aus TB erschlossen, ergänzt Korrekturen ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Text eingefügt und Personen, Rollen, Werke und Orte ausgezeichnet und Bibliotheksangaben Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Mein sehr lieber Freund!

Gestern hat mir H: Kaskel Ihr mich eben so sehr ehrendes als erfreuendes GeschenkRomantischer Rittersaal, hg. von W. A. Gerle, Bd. 1: König Artus und die Ritter von der Tafelrunde. Romantische Dichtungen der Vorzeit, Brünn: J. G. Traßler, 1824; Karl Maria von Weber gewidmet. überbracht; und ich eile Ihnen meinen herzlichen Dank für die schöne Gabe darzubringen. Sie ist mir als ein Beweis Ihrer fortdauernden Liebe und Freundschaft für mich, unendlich werth, und wird mir manche trübe Stunde erheitern, wenn ich mich durch ihre Hülfe in jene wunderbare Welt versezt fühle, wo die Phantasie als Herrscherin thront, und alles Treiben der Mitwelt links ab liegen läßt. Solcher Freude bedarf ich jezt eben sehr, wo die Gegenwart sich recht bleiern auf meinen armen Schultern sich niedergelaßen hat. Seit meiner Rükkunft von Wien anfangs 9br 1823Ankunft in Dresden am 10. November 1823., bin ich nehmlich in einem DienstVerhältniß das auf Viere berechnet ist, der Einzige im Dienst; und habe nun genau die Gefühle eines abgetriebenen Postpferdes würdigen und schätzen lernen. Wahrlich so gänzlich geistig und körperlich abgespannt bin ich lange nicht gewesen. — Was ist zu machen? — Wie Gott will!

Gratulire bestens zu der noch frühzeitig genug erfolgten Woltmann-ScheidungGerle hatte gemeinsam mit der Schriftstellerin C. von Woltmann die Zeitschrift Der Kranz, oder: Erholungen für Geist und Herz herausgegeben; nach offensichtlichen Differenzen zwischen beiden war sie ab Februar 1824 die Alleinherausgeberin.. Sie scheinen hinlänglich von ihr erfüllt zu sein, und doch ist sie gewiß noch ein Engel gegen das Chezy. — —

Bin sehr begiering was das neue Triumvirat in Prag zu Stande bringen wird. Einnahme zu machen werden sie verstehen. Ob sie sich lange vertragen?Kainz, Polawsky und Štĕpánek führten das Prager Ständetheater zehn Jahre lang (bis 1834) gemeinschaftlich.

Wenn Sie die Euryanthe ordentlich sehen wollen, so kommen Sie hübsch hieher. Es soll ja ein Eilwagen errichtet werden da geht das schnell, und es wäre recht schön; wenn Sie einmal unser freundliches Dresden besuchten. Wir können Ihnen zwar weder so viel Thürme, noch Juden, wie Prag, vorsetzen, aber nebst der herzlichsten Aufnahme gewiß Manches was Sie anziehen könnte. also ... komen Sie,kommen Sie. Nur nicht vom halben Juny bis Ende July, da gedenke ich im Marienbade mich zu erholen.

Mit Vergnügen werde ich lesen was Ihre stets freundliche Theilnahme über Eury: gesagt hat. die Prager Aufführung muß sehr schlecht gewesen seinZur Prager Erstaufführung am 11. März 1824 vgl. die Presseberichte.. Hier hat die Oper eine außerordentliche und Enthusiastische Theilnahme erregt. doppelt zu verwundern nach allem Gekrittle darüber, was die gute Person meine Dichterin, veranlaßt und großentheils selbst verfertigt hatteVgl. die Publikationen der Dichterin in diversen Journalen..

Mit Spontini hat sich über die Oper eine merkwürdige Correspondenz eröffnet, die ich Ihnen seiner Zeit mittheilen werde.

Nochmals herzlichen, warmen Dank für Ihr liebes Buch, das gewiß die beste Aufnahme finden wird; denn wer nimmt nicht mit freudiger Vorliebe für den Erzähler daßelbe zur Hand. Meine Frau erwidert bestens Ihren freundlichen Gruß, und ich bin mit alter Liebe und Freundschaft Ihr CMvWeber Dresden d: 16t Aprill 1824.

Die Inlage ist abzugeben.

Die besten Grüße an Lämels, Weber, Triebensee, Pixis, und wer sonst sich meiner errinnern will.