Dramatisch-musikalische Notizen (Dresden): „Das Fischermädchen“ von J. P. Schmidt

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Dramatisch-musikalische Notizen.

Als Versuche, durch kunst-geschichtliche Nachrichten und Andeutungen, die Beurtheilung, neu auf dem Königl. Theater zu Dresden erscheinender Opern zu erleichtern.
Von Carl Maria von Weber.

Das Fischermädchen, Oper in 1 Akt, von Th. Körner, mit Musik von J. P. Schmidd in Berlin, erscheint den 6.* Dec. zum erstenmale auf unsrer Bühne.

Hr. Schmidd hat durch die Composition mehrerer kleinen Opern, die in Berlin und andern Orten freundlich aufgenommen worden, z. B. Feodora, die Alpenhütte, der Kyffhäuser Berg u. s. w. ein erfreuliches Streben nach gründlicher und charakteresirender Schreibart bewiesen, welches ihm als eigentlichen Dilettanten, zu doppelter Ehre gereicht, je mehr dieses jetziger Zeit selbst von den sogenannten Künstlern vernachlässigt wird. Er scheint sich dabei mit Vorliebe zu dem starkgewürzten, durch reiche Instrumentation, und raschen Harmonienwechsel sich aussprechenden Geschmack neuerer Componisten hinzuneigen, beweißt aber zugleich rühmlichen Fleiß in Beobachtung richtiger Deklamation, angemessenen Ausdruck und Bezeichnung der Charaktere. Hr. Sch. hat sich fast ausschließend der dramatischen Tonkunst geweiht, doch kennt man einige Cantaten, aber wenige Instrumentalwerke von ihm.

Apparat

Zusammenfassung

sehr knappe Einführung über den Komponisten J. P. Schmidt und seine Werke

Entstehung

1. Dezember 1818 (laut TB)

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Albrecht, Christoph; Fukerider, Andreas

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 2, Nr. 288 (3. Dezember 1818), Bl. 2v

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Entwurf: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
      Signatur: Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (VIII), Bl. 60v (aufgeklebt)

      Quellenbeschreibung

      • keine eigentliche Überschrift; Incipit: „Das Fischermädchen. Oper in 1 Akt von Theodor Körner mit Musik v. J: P. Schmidd in Berlin, erscheint d: 5t. Xber.“; keine Datierung in A
      • ausgeschnittenes Blattstück (Format 17x9,2 cm, kein WZ, nur Kettlinien ca. 2,3–2,5 cm) auf einzelnem Blatt verso aufgeklebt, so daß es umgeklappt werden kann; auf Rückseite mit Blei von fremder Hand: Das muß noch auf die vierte Seite ins Sonntags Blatt, statt der Ankündigung.
      • Zur Datierung: laut TB 1. Dezember 1818: Notiz über Fischermädchen geschrieben.; laut Entwurf Aufführung am 5. Dezember 1818; Bestätigung durch TB 5. Dezember 1818: Abends zum 1t male. Das Fischermädchen ging gut. und gefiel.; in HellS und MMW mit 6. Dezember als Aufführungstag; bei MMW falsch unter 1817 eingeordnet
    • HellS III, S. 129
    • MMW III, S. 171
    • Kaiser (Schriften), S. 305 (Nr. 134)

Textkonstitution

  • „Schmidd“sic!
  • „e“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… Berlin , erscheint den 6.“Die erste Aufführung war am 5. Dezember; vgl. auch TB unter diesem Tag. In Webers sonst mit dem Erstdruck übereinstimmenden Entwurf ist das Datum korrekt wiedergegeben, in HellS und MMW irrtümlich wie in ED. Die Aufführung hatte sich verschoben und war nicht sehr erfolgreich (vgl. Briefe Webers an Schmidt vom 26. November 1818 und 19. Januar 1819.

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