## Title: Biographische Notiz (vor 11. April 1820) ## Author: Hellwig, Karl Friedrich Ludwig ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A032063 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Für meinen Weber. Sehr früh fühlte ich eine unwiderstehliche Neigung zur Musick. Mein Vater ließ mich auch auf dem Lande unterweisen; ich kam mit den 13t Jahre nach Berlin! Meiner hiesigen Neigung zum Singen im Chore war der Vater entgegen, wegen des Studiums. Nach seinem Tode im 16t Jahre lernte ich ein wenig Clavier – spielte Orgel – und im 18t Jahre lernte ich ½ Jahr den GeneralBaß; und meinem Gürlich verdanke ich einen klaren Begrif der Grundharmonien! ich machte eine Zahllose Liedermenge. Er wollte mich in den Contrapunckt nicht einweihen – vermuthlich aus Bequemlichkeit! Nun hörte ich Martin – Dittersdorf, Salieri und Mozart, später lernte ich Haydn kennen. – Im 20ten Jahre wurde ich Mitglied der Sing-Akademie – was ich Zelter u diesem Institut verdanke, weiß u fühl ich! Erst ganz spät habe ich vom Abraham Schneider den ContraPunkt geübt; für die Akademie schrieb ich mein Psalm – und ein Requiem! fürs Orchester nur wenig einzelne Arien! Die Partituren Durchsicht hat mich im Auge ein wenig geübt – aber ich bin 47 Jahr alt, und mehr zu leisten fehlte es mir durchaus an Aufmunterung! Gedruckt sind nur Lieder von mir! Sapienti sat. L. Hellwig. [Notiz von Webers Hand auf der Rückseite:] gebohren in Kunersdorf bei Wriezen an der Oder. 73. MusikDirektor am Dom. in Berlin. Don Sylvio di Rosalbo. Singakademie. in Abwesenheit Zelters. Leitung. Gesanglehrer in Berlin.