Unterzeichneter macht hiemit in Hinsicht
seines bisherigen Geh: Sekretärs von Weber
/: den Er in dieser Eigenschaft nach den bekannten neuerlichen Vorgängen und nach
so mancherlei fehlerhaften Handlungen desselben nicht mehr anerkennen kann :/
folgende Erklärung:
1.) Erinnert Er sich nach so langer Zeit nicht genau, und kann daher, ohne viele
Papiere nachzusuchen, nicht genau angeben, ob Er das Geld zu den bewußten Frd.d’or, welche Weber an den Hofrath Vietsch
zu schiken beauftragt wurde, und wovon Unterzeichneter Sich den wahren Betrag, und ob es 300 St. oder weniger
gewesen, nicht erinnert, – dem Weber ganz
oder zum Theil baar gegeben, oder bei der Hofbank angewiesen hat. So viel
scheint jezt gewiß, daß der Erlös aus den – an den König von Westphalen verkauften Pferden mit
zur Einwechslung jener Frdd’or verwendet worden ist.
Denn es hat sich erst kürzlich die anliegende Note der Hofbank gefunden, nach
welcher die Hofbank von dem Westphal: Gesandten
d'EsternoAnge-Philippe-Honoré Graf d’Esterno (1770–1822), Januar bis November 1808 westphälischer Gesandter in Württemberg. für jene Pferde 2800.
f. erhalten, und deßwegen 1400. f. in Silbergeld, den Rest aber mit 146. Frd.d’or à 9 f. 40 xr bezahlt hat.
2.) In Hinsicht der Auseinandersezung mit dem von
Weber kam es bisher darauf an, ob Weber noch eine Forderung machen würde oder nicht. Im ersten
Fall hätte sich Unterzeichneter auch seine
Gegenforderung vorbehalten und dann wäre eine weitläufige und verwikelte
Auseinandersetzung, die in dem wahrscheinlichsten Fall doch keine Wirkung gehabt
hätte, nötig gewesen. Da aber Weber /:wie er
durch den O.A. Faber mündlich hat
erklären laßen, :/ keine Forderung machen will; so leistet dagegen auch Unterzeichneter auf alle an Weber etwa zu machen habende Gegenforderungen
Verzicht, wird demselben deßhalb eine Verzichtsleistungs-Urkunde ausstellen
laßen, und eine ähnliche dagegen empfangen, auch nunmehr, mit Genehmigung Sr Königl: Majestät, seine Papiere, so wie
die Papiere seiner Gemalin und des Prinzen Adam, welche sein entlaßener Geh:
Sekretair
Weber in Händen hatte, in Empfang nehmen, und
diesem dessen Privat-Papiere überlaßen.
Stuttgardt, den 11. Febr: 1810.
m. pr.: H. Ludwig