## Title: M. G. Saphir: Gedicht nach der EA der „Euryanthe“ in Berlin am 23. Dezember 1825 ## Author: Saphir, Moritz Gottlieb ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A031980 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An#lb# Carl Maria von Weber’s Bildniß,#lb# nach der ersten Darstellung seiner#lb# Euryanthe im Opernhause zu Berlin, am 23. Decbr. 1825. Da hängt sein Bild im Rahmen, Des Meisters zart und mild, Von dem sie alle kamen, Die Töne, krafterfüllt.Es schaut so freundlich nieder, Als wär’ sein Augenpaar Ein Paar der süßen Lieder Aus seiner Liederschaar.Die Lippen halb verzogen, Wie selig lächeln sie, Weil eben sie gesogen Am Born der Harmonie.Wie herzlich und wie innig Sich Zug mit Zug bespricht, So eint er zart und sinnig Die Töne zum Gedicht.Und wie der Ernst hier lauschet In Brauen tief versteckt, So er hernieder rauschet Vom Meister aufgeweckt.Willkommen, Freund in Nöthen, Du deutsche Kraftmusik! Bring’ uns aus fremden Flöten, Zum deutschen Sinn zurück.Wie thut’s, Ihr süßen Lecker, Ist Euch die Kost zu stark? Ihr Zuckerdüten-Schmecker Vertragt nicht edles Mark!O, hört Ihr ihn in Chören Mit seinem Zauberstab, Den deutschen Geist beschwören Aus seinem dunkeln Grab?So haltet ihn ganz feste, Wenn er sich einmal zeigt, Sind Thronen und Palläste Ihm auch nicht sehr geneigt,Doch bittet ihn in Hütten Das Volk zu seinem Tisch, Kommt er herangeschritten Wie heute, stark und frisch.D’rum Heil Dir, deutscher Meister, Mit Deinem deutschen Klang! So rufen deutsche Geister Zu Deinem deutschen Sang. #lb#M. G. Saphir. Da hängt sein Bild im Rahmen, Des Meisters zart und mild, Von dem sie alle kamen, Die Töne, krafterfüllt.Es schaut so freundlich nieder, Als wär’ sein Augenpaar Ein Paar der süßen Lieder Aus seiner Liederschaar.Die Lippen halb verzogen, Wie selig lächeln sie, Weil eben sie gesogen Am Born der Harmonie.Wie herzlich und wie innig Sich Zug mit Zug bespricht, So eint er zart und sinnig Die Töne zum Gedicht.Und wie der Ernst hier lauschet In Brauen tief versteckt, So er hernieder rauschet Vom Meister aufgeweckt.Willkommen, Freund in Nöthen, Du deutsche Kraftmusik! Bring’ uns aus fremden Flöten, Zum deutschen Sinn zurück.Wie thut’s, Ihr süßen Lecker, Ist Euch die Kost zu stark? Ihr Zuckerdüten-Schmecker Vertragt nicht edles Mark!O, hört Ihr ihn in Chören Mit seinem Zauberstab, Den deutschen Geist beschwören Aus seinem dunkeln Grab?So haltet ihn ganz feste, Wenn er sich einmal zeigt, Sind Thronen und Palläste Ihm auch nicht sehr geneigt,Doch bittet ihn in Hütten Das Volk zu seinem Tisch, Kommt er herangeschritten Wie heute, stark und frisch.D’rum Heil Dir, deutscher Meister, Mit Deinem deutschen Klang! So rufen deutsche Geister Zu Deinem deutschen Sang. #lb#M. G. Saphir.