WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Mannheim <lb/>München, Freitag, 15. November 1811 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

Bericht über Schweizreise und Rückkunft in München; erwähnt Kompositionsaufträge für München; Plan nach Prag zu gehen; Vereinsangelegenheiten Wenn Du höllisch böse auf mich bist, so kann ich Dir

US; New Haven; Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library; Frederick R. Koch Foundation

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Lieber Bruder!

Wenn du höllisch böse auf mich bist, so kann ich dir es gar nicht verdenken, denn lange genug habe ich dich auf einen Brief warten laßen, aber ich kann hol mich der Teufel, nichts dafür, höre nur selbst wie es mir gieng. d: 10t 8b schrieb ich dir von Basel aus. d: 13t war mein ConcertZu Webers Konzert in Basel vgl. Tagebuch 13. Oktober 1811 welches sehr gut und brillant ausfiel. obwohl die Grosherzogin Stephanie denselben Tag in Lörach einzog und also vieles Volk dahin strömte. d: 14t abends reiste ich ab, kam den 15t auf dem Wolfsberg bey Baron Hogguer an, und blieb da bis zum 20t wo ich aus einer Gesellschaft in die andere geschleudert, keine Minute für mich hatte. d: 21t reiste ich ab und kam d: 24t in München an, wo ich deinen Brief vom 15t 8ber fand mit dem Einschluß von Beer. Hier muste ich nun sogleich Anstalten zu meinem Concert machen, weil das Orchester bald abbonirte Concerte giebt. zu meinem Concert muste ich noch eine Große Overture aus D moll neu bearbeiten von meinem alten Rübezahl, und wollte auch ein neues Concert für mich schreiben, wovon ich aber nur das RondoDas Rondo zu dem späteren Konzert Nr. 2 Es-Dur für Klavier und Orchester vollendete Weber laut Tagebuch am 7. November 1811. fertig brachte Es dur. und alles dieses muste bis d: 9t 9ber als Tag der Probe, componirt und abgeschrieben seyn die unzähligen Visiten abgerechnet. du siehst ein daß ich die Nächte zu Hülfe nehmen muste um fertig zu werden, und hoffe somit auch bey dir entschuldigt zu seyn. Mein ConcertZu dem Konzert vom 11. November vgl. Über Webers Konzert in München am 11. November 1811, Aufführungsbesprechung München, kleiner Redoutensaal: Konzert von Carl Maria von Weber am 11. November 1811, Carl Maria von Webers Konzert am 11. November 1811 in München (II), Kunstbericht aus München, 13. Oktober 1811 sowie die kurzen Berichte im Journal des Luxus und der Moden und der AmZ.. fiel so brillant aus wie noch [nie?] eines in München. vide beyliegende ZeitungVermutlich die Münchner Politische Zeitung, Jg. 12, Nr. 269 (13. November 1811), S. 1199, vgl. Schriften.. die Overture wurde /: wie alles :/ göttlich executirt, und sie ist gewiß das kraftvollste und klarste was ich geschrieben habe. das neue Rondo /: zu dem ich das alte Allo: und Adagio spielte :/ ist in einem ganz anderen Charakter, und noch viel brillanter und schwerer als das Erste, ein wahrer übermüthiger Sturm und Drang. die Scene und Arie habe ich in der Schweiz geschrieben und halte sie für [. . .] gut. Auszüge aus dieser ZeitungEin als solcher kenntlich gemachter Auszug aus der Besprechung in der Münchener Politischen Zeitung erschien in: Badisches Magazin, Jg. 1, Nr. 224 (21. November 1811), S. 895–896, vgl. Kunstbericht aus München, 13. Oktober 1811. wirst du wohl besorgen. Sendtner der Red:[akteur] wird dieser Tage an Dusch schreiben. vernachläßigt ihn ja nicht er ist uns äußerst ergeben, und vielleicht einst reif. Meine Einnahme belief sich auf 500 f. – Nun kömt aber für dich das interreßanteste. vor ein paar Tagen erhielte ich Briefe von Triole, und dieß bestimmte mich meine Reise nach Berlin über Prag zu machen. d: 1t December längstens reise ich mit dem Klarinettisten Bärmann meinem lieben Freund dahin ab, daher säume ja nicht mir sogleich zu antworten. Voglerund Beer wollen diesen Monat noch hier eintreffenVgl. Brief an Georg Joseph Vogler vom 5. November 1811, Brief an Johann Baptist Gänsbacher vom 13. November 1811 und Brief an Gottfried Weber vom 29. November 1811, ich wünsche von Herzen sie noch zu sehen. kannst du mir Briefe nach Berlin, Prag, Dresden Leipzig, Weimar, Gotha. verschaffenZu den Empfehlungsbriefen für Weber vgl. Brief an Gottfried Weber vom 31. Dezember 1811. so thue es und schikke sie an Triole seine Adresse ist: abzugeben im Fürst Linskischen HausePalais Kinski, Wohnsitz der Familie des Reichsgrafen Karl Anton Firmian in Prag, vgl. Gänsbacher, Denkwürdigkeiten, S. 131, Anm. 155 zu Prag. damit du nicht böse wirst wenn ich dir auch jezt nicht so viel schreibe als du erwartest so muß ich dir sagen, daß ich vor meiner Abreise noch ein ganzes Fagott Concert, 6 kleine Duetten für die KöniginWeber komponierte nur drei Duette und überreichte sie laut Tagebuch am 26. November zusammen mit drei Canzonetten der Königin Karoline Friederike Wilhelmine von Bayern., und eine große Tenor Arie zu comp: habe. es ist unbegreifflich wie ich in Arbeit sizze, und schaudert mir die Haut, wenn ich an alles noch zu vollendende denke. das Thema was mir die Königinn gab, war die Romanze aus JosephEs handelt sich um die beliebte Romance No. 2, À peine au sortir de l'enfance aus Etienne-Nicolas Méhuls Joseph, Opéra [comique] en trois actes. Niedergeschrieben bzw. komponiert hat Weber seine eigenen Variationen über dieses Thema (JV 141), die dann als op. 28 veröffentlicht wurden, erst im September 1812 in Gotha., C dur 2/4. ich war glüklich disponirt und es mißlang nichts. dieses Kunststük hat allgemeine höllische Sensation erregt, und meinen wenigen Feinden das Maul verleimt. deine Rez: vom Eisenha:Gottfried Webers Besprechung von Bernhard Anselm Webers Melodram Der Gang nach dem Eisenhammer erschien in der Zeitung für die elegante Welt, Jg. 11, Nr. 212 (24. Oktober 1811) Sp. 1695–1696, vgl. Korrespondenz-Nachrichten aus Mannheim. Eine zweite, mit Philokalos gezeichnete Besprechung erschien in: Privilegirte gemeinnützige Unterhaltungsblätter (Hamburg), Nr. 82 (30. November 1811) S. 654, vgl. Korrespondenz-Nachrichten aus Mannheim. habe gelesen im Elegans. aber Unk: noch nicht im MattinaleEs könnte sich um die Notiz über Bernhard Anselm Webers Konzert innerhalb der ungezeichneten Korrespondenz-Nachricht aus Mannheim handeln, die im Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 5, Nr. 246 (14. Oktober 1811), S. 984 erschienen ist.. treibe lezteren ja daß er mit Sendtner fleißig corresp:  von dem Heidelb:Möglicherweise Carl Ludwig Roeck, vgl. Brief an Gottfried Weber vom 14. September 1811 habe ich lange nichts gehört, was macht er? ich bin überhaupt höchst begierig auf Nachrichten von dir. wenn du gleich antwortest erhalte ich deinen Brief noch hier. an die Frau Gräfin Benzel nebst GattenMarie und Ernst Christian von Benzel-Sternau; Weber war der Gräfin zuletzt am 5. September 1811 in Zürich begegnet. meine herzlichsten Grüße, und entschuldige mein Stillschweigen, aber bey Gott, so war ich noch nie am Brett mit Arbeit wie seit 3 Wochen. schreibe also viel und umständlich.

grüße Houts und deine liebe Gustel nebst Biwele bestens von lhrem besten Freund Weber. München d: 15t 9ber 1811.

NB: so offizielle Artikel in der Münchener Z: werden meistens auch in den MoniteurMoniteur des debats?? [genauere Angaben!] aufgenommen. Sendt: wird auch künftig Aufsäze fürs Gesellschafts BlattGesellschaftsblatt für gebildete Stände Honoriren.

Die Ph: In dem genannten Artikel heißt es u. a.: Einige Phantasmagorieen ergezten das gemischte Publikum so sehr, daß einige der Erscheinungen wiederholt werden mußten. ergezte das Publ so sehr das pu

eines der gezeigten Stüke wiederholt werden mußte nochmals

aber auch einige welche nun das Stük zum drittenmale [/]

Die Notizen von Gottfried Weber gehören zu dem Entwurf eines Zeitungsartikels über die Vorstellungen des Prof. Schuar in Mannheim, vgl. dazu Morgenblatt für gebildete Stände, Jg. 5, Nr. 299 (14. Dezember 1811), S. 1196

die mit seiner optischen Erscheinung erwartete des B Sch machten besonders viel Glük Beifall bei dem hiesigen Publikum, und dabei geschah es denn daß, nachdem eine solche Erscheinung schon auf Verlangen der Zuschauer wiederholt war, einige junge Herrn die die Sache zum drittenmale zu sehen wünschten mit einem kräftigen bis laut wurden.