## Title: Carl Maria von Weber an Caroline Brandt in Prag (Fragment). zwischen Samstag, 16. Juli und Mittwoch, 21. September 1814 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A040794 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An Mademoiselle Carolina Brandt Sängerin des Böhm. Ständ. Theaters zu Prag. […]Sei nicht böse lieb Mukkerl, schelte mich einen Grillenfänger einen brummigen Grübler, — aber ich kann mir nicht helfen es muß heraus, ich muß dir alles sagen was ich denke. Wenn ich so deinen Brief öfters Ueberlese, und du so ganz lebendig dadurch und darinn vor mir stehst, so kann ich noch immer das Gefühl nicht unterdrükken daß deine Heiterkeit noch nicht ganz rein ist. Manche seltsame bedeutungsvolle Äußerung drängt sich, dir vielleicht unwillkührlich in deine Briefe ein, durch den anscheinenden Frohsinn durch. Gott gebe daß ich mich betrüge aber es ist sonderbar daß ich diesen Gedanken, diese Furcht nie ganz los werden kann. Doch, hinweg mit allem was dich verstimmen könnte, Schelte mich aus. sage mir wasche mir recht tüchtig den Pelz, ich will es gerne leiden, nur mache daß immer fester und fester in mir die Hoffnung auf eine glükliche frohe Zukunft in mir Wurzel faße. Grüße die Bach, Mutter pp alle Bekannte aufs Beste. ich drükke dich innigst [an] meine Brust [und] halte dich so fest, so fest – daß Mukkerl beynah der Athem vergeht, und es froh ist daß ich loslaße. 10000000 Küße von deinem dich innigst liebenden treusten Carl.