Werthester Freund!
Längst schon hätte ich Ihnen geantwortet und den Empfang der 100 rh: von H: Arnold allhier angezeigtDen Wechsel von Simrock für Partitur und Klavierauszug des Abu Hassan hatte Weber laut Tagebuch am 4. August erhalten und am 12. August 1819 eingelöst., wenn ich nicht erstens hätte
die Sendung des kleinen Restes von 12 rh: 4 von H: Meysel hätte abwarten wollenDie Nachzahlung erhielt Webers laut Tagebuch erst am 10. Januar 1820., und sodann 2tens nicht neue
Krankheit mich in meiner lieben Frau heimgesucht hätte, die lange jezt schwer darnieder lag, und seit wenig Tagen auf dem Wege der Beßerung ist. da bringt man denn jeden
Augenblik den der Dienst frei läßt am Krankenlager der lieben Hausfrau zuNach der Fehlgeburt in der Nacht vom 30. September zum 1. Oktober; vgl. Webers Tagebuchnotizen vom 30. September und ab 8. Oktober 1819. Laut Webers Briefen an F. Rochlitz vom 12. Februar 1820 sowie an K. F. L. Kannegießer vom 31. März 1820 litt Caroline von Weber an Schleimfieber.. Außerdem
hätte ich wohl auch daran denken können Ihnen bald etwas Neues anbieten zu können. Nun,
der Himmel wird ja auch endlich einmal wieder ganz heiter für mich werden, damit ich desto
thätiger für die Welt und mich sein kann.
Meine Frau erwiedert dankend die freundlichen
Grüße Ihrer lieben Frau und TochterNikolaus Simrock war sei 11. April 1780 verheiratet mit Ottilie Franziska Blaschek. Der Ehe entstammten 13 Kinder.. Sie könnten wohl einmal von der Leipziger Meße
einen Abstecher nach Dresden machen und den lieben Ihrigen die heitere Stadt mit ihren Kunstschäzzen und freundlichen Umgebungen zeigen.
Da ich mich von H: Meysel vergeßen glaubte, bat ich Ihn höflichst um die Sendung, und erhielt Beylage von ihm.
Sobald ich etwas für Ihren Verlag brauchbares
vollendet habe werde ich es Ihnen anzeigen. Vor der Hand meine besten Grüße, und
Versicherung alter Freundschaft
von Ihrem
ergebenen
CMvWeber
Dresden d: 12t 9br 1819.