WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Friedrich Rochlitz in Leipzig <lb/>Dresden, Mittwoch, 21. Juni 1820 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

Download dieser Datei: 2024-03-28T09:45:01.885Z

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
Hornsche Str. 3932756 D Detmold
Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) http://weber-gesamtausgabe.de/A041614

Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

die Verzögerung des Berliner Theaterbaus habe seine Reiseroute umgekehrt und er wolle zunächst bei Rochlitz einkehren; bittet diesen um offene Antwort, ob ihm der Besuch zu diesem Termin recht sei, und um Empfehlungsbriefe; will ihm seine Oper vorspielen; erkundigt sich nach R's Gehörleiden; erwähnt Rochlitz' Aufsatz; eine Aufführung seiner Messe in Leipzig zu einem festlichen Anlass wäre denkbar, da der König eine solche auch in Prag genehmigt habe Heute nur wenig Worte, aber für mich

D; Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung; Weberiana Cl. II A c, 17

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

font-style: italic;font-style: italic;text-decoration: underline;vertical-align: super; font-size: 0.8em; line-height: 0.7em;vertical-align: sub; font-size: 0.8em; line-height: 0.7em;display: block; text-align: center;display: block; text-align: right;font-style: italic;display: block; text-align: left;letter-spacing: 0.15em;font-size: smaller;font-weight: bold;font-variant: small-caps;content: '"'content: '"'content: "'";content: "'";
German Obsoletes Element tei:textClass entfernt nach note u. Durchsicht von Frank Ziegler status erhöht Verlinkung zu neuer Briefdatei angelegt abermals Text u. Auszeichnungen überprüft u. Kleinigkeiten korr. Text mit Autograph gegengelesen, korrigiert und Auszeichnungen ergänzt ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Brieftext kopiert, Header vervollständigt und Personen ausgezeichnet Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Mein theurer herzlieber Freund!

Heute nur wenig Worte, aber für mich mit höchst erfreulicher Aussicht mit der ich gleich herausplazzen muß ehe ich zur Beantwortung Ihres lezten lieben Briefes schreite.

Die erst im 8ber Statt habende Vollendung des neuen Hauses in BerlinDie Eröffnung des neuen Schauspielhauses zog sich noch bis zum Frühjahr 1821 hin, bestimt mich meinen ganzen Reiseplan umzukehren, und zuerst über Halle, Göttingen, Hanover, Braunschweig, Bremen, Oldenburg, Hamburg, Lübek nach Koppenhagen zu gehen. dazu will ich den[n] einen fröhlichen Anfang und den habe ich mir so ausstudirt. ich gienge hier den 25t July weg und brächte 1 oder 1 ½ Tag mit Sak und Pak und Frau in Connewitz bei Freund Rochlitz zu, spielte ihm meine Oper vor u: s: w: Nun recht offen und ehrlich lieber Freund, wie immer, bitte ich um Antwort. ist Ihnen das in jener Zeit gerade genehm?, stört es Sie nicht in andern Plänen, Reisen, oder schon zu erhaltenden Besuchen? bitte bitte recht offenherzig, daß wir die paar Stunden recht, ohne durch irgend eine Nebenrüksicht bedrängt zu sein, genießen könen. ich freue mich sehr darauf. Zugleich füge ich die Bitte hinzu, mir zuweilen bis dahin ein 4tel Stündchen Ihrer kostbaren Zeit zu schenken, und mich mit Briefen an benannte Orte und auch nach Berlin zu versehen. ich hoffe recht neue Lebenslust und Kraft von dieser Reise. –

Was Sie mir mein theurer Freund von Ihrem Gehör schrieben hat mich sehr beunruhigt. ich habe mich aber seitdem bei Manchem der Sie gesehen und gesprochen darnach erkundigt und Gott sey Dank erfreuliche Nachricht erhalten. bestätigen Sie mir diese nur bald selbst. Ein schlechter Trost mag Ihnen das sein, daß es mir bei der kleinsten Erhizzung auch ganz vor die Ohren fällt, das haben wir Leute von unserm rege fühlenden Blut auf der einen, und still sizzenden Leben auf der andern Seite. Von Ihrer Herbstreise sollen Sie mir recht erzählen. Mit Vergnügen habe ich gelesen was Sie über SchneiderVgl. Rezension von Rochlitz über die Leipziger EA von Friedrich Schneiders Oratorium Das Weltgericht am 6. März 1820, in: AmZ, Jg. 22, Nr. 11 (15. März 1820), Sp. 173–182, und bei Gelegenh: des Leidesd: Concerts über Concerte sagtenVgl. Rezension über das Klavierkonzert op. 100 von Maximilian Joseph Leidesdorf, Wien, Steiner, in: AmZ, Jg. 22, Nr. 19 (10. Mai 1820), Sp. 313–321. Es thut der Mus: Z: wohl wenn Sie wieder einmal ein geneigtes Wort sprechen.

Der Aufführung meiner Missa, wenn es namentlich zu einem feyerlichen Tage, 23t XbGeburtstag des Königs. oder dergl: geschähe, würde wohl nichts im Wege stehen. S: Majestät der König haben sie auch nach Prag erlaubt wo sie zur 200jährigen Jubelfeyer der barmherzigen Brüder gegeben wirdVgl. Webers Brief an Joseph Bruno vom 18. Mai 1820..

Mit unserer Gesundheit geht es so so. an Mlle: Willmann haben wir eine gute Aquisition gemachtBereits nach drei von sechs Proberollen (vgl. die Tagebuchnotizen vom 9., 11. und 25. April) wurde das Engagement vereinbart (vgl. den Eintrag vom 26. April). Auf den Theaterzetteln vom 2., 4. und 9. Mai ist die Sängerin allerdings weiterhin als Gast vermerkt.. die deutsche Oper steht nun auf festen Füßen.

Nun, Gott befohlen, auf baldiges Wiedersehen. Schönes Wort. Meine Frau empfiehlt sich mit mir herzlichst Ihrer verehrten Gattin. Immer wie immerIhrWeber Dresden d: 21t Juny 1820.