WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin <lb/>Dresden, Dienstag, 16. Januar 1821 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

dankt für Festlegung des Termins der Freischütz-Aufführung in Berlin; habe auch von Braunschweig diesbezüglich Nachricht erhalten; betr. Dresdener Theaterverhältnisse, die ihn sehr beunruhigen; hofft, bereits Mitte April in Berlin eintreffen und die Proben von Anfang an selbst leiten zu können; betr. Besetzung des Freischütz; bittet darum, ihm für die Aufführung der Silvana in Dresden zwei Tänzerinnen zur Verfügung zu stellen Brief-Datierung nach Tagebuch Tausend Dank für die endliche Bestimmung, die Dero Geehrtes

In Privatbesitz

D; Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung; Weberiana Cl. II B, 1. a., Nr. 25, S. 26–27

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Hochgebohrner Herr Graf! Hochverehrtester Herr und Freund!

Tausend Dank für die endliche Bestimmung, die Dero Geehrtes vom 2t huj: mir bringt. Der Himmel verhüte neue Querstriche. zugleicher Zeit habe ich auch von Braunschweig beruhigende Nachricht erhalten und somit kehrt vor der Hand einige Ruhe von dieser Seite zu mir zurükWeber erhielt laut Tagebuch am 15. Januar 1821 Antwort von Klingemann auf sein Schreiben vom 8. Januar, in dem Klingemann offenbar Bereitschaft erklärte, die Braunschweiger Freischütz-Premiere unter Rücksichtnahme auf die für das Frühjahr geplante Berliner Uraufführung zu verschieben..

Könnte ich dieß doch auch von unsern hiesigen TheaterVerhältnißen sagen, aber leider sehe ich den Untergang alles deßen voraus, was ich seit 4 Jahren mühselig erbaut, kämpfend errungen habeZur Situation der deutschen Oper in Dresden vgl. auch die Bemerkung im Brief an Heinrichshofen vom 15. Januar 1821. Wir verliehren wahrscheinlich GerstäkkerVgl. Brief an Heinrichshofen vom 15. Januar 1821. — — man möchte gar zu gerne die deutsche Oper wieder zu einem Schattengleichen Beyläufer der ital: machen. ehe es dazu komt wünsche ich lieber ihre gänzliche Auflösung. Dann habe ich Ruhe. Doch genug von diesem unangenehmen.

über das vorläufige Probenhalten des H: MusikDir: Schneider erlauben mir Ew. Hochgebohren später darüber mich bestimmt aussprechen zu dürfen. ich bin zwar überzeugt daß meine Oper da in den besten Händen ist, unsere Oster Ferien machen es mir aber vielleicht möglich schon in der Hälfte Aprill in Berlin einzutreffenWeber traf erst am 4. Mai 1821 in Berlin ein, die erste Probe des Freischütz hielt er am 9. Mai, vgl. Tagebuch., können dann die Proben ungestört einander folgen; so kann ich selbst das Ganze von Anfang an leiten; die Chöre natürlich, ausgenommen. Wegen derbis Seitenumbruch Übertragung nach Faksimile, folgend nach der Kopie von Ida Jähns Besetzung stelle ich es ganz Ew. Hochgeboren anheim, ob Hr. RebensteinRebenstein sang die Partie des Fürsten Ottokar (in der Berliner Freischütz-Premiere: Grafen), vgl. den Theaterzettel vom 18. Juni 1821 (D-B, in: Yp 4824/210-1821 R). nicht zweckmäßig zum Fürsten wäre u. ob Hr. DevrientDie Partie des Eremiten wurde schließlich mit Johann Georg Gern und nicht mit Eduard Devrient besetzt, vgl. dazu auch Brief an Brühl vom 15. März 1821 den Greis kräftig singen kann u. dabei sich würdevoll benehmen wird.

Nun komme ich noch mit einer großen Bitte.

Der allerhöchste Hof hat sich wiederholt geäußert, sehr befremdet zu sein, daß noch keine Oper von mir in Dresden gegeben sei. Ich kann nicht länger es abwehren u. muß Silvana geben, die ich sehr gut besetzen kann, bis auf Silvana selbst. Diesem kann nicht anders abgeholfen werden, als wenn Sie mir die freundliche Güte erzeigten, uns die 2 Tänzerinnen, Silvana u. ihr Ebenbild im Spiegel1813/14 gab Wilhelmine Gemmel die Silvana in Berlin (bei der dortigen Erstaufführung 1812 noch Wilhelmine Maaß); vgl. u. a. den Brief an Familie Türke vom 14. November 1813 sowie die Rezension zur Aufführung am 28. September 1813 in den Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1813, Beilage zu Nr. 122 (12. Oktober). Die Tänzerin, die in der Spiegelszene (Akt II, Szene 8, Nr. 12) das Spiegelbild tanzte, ließ sich bislang nicht nachweisen. Sie wird weder im gedruckten Textbuch (Berlin 1814) noch auf den Theaterzetteln erwähnt., auf 4 Wochen, etwa 15t Februar bis dahin März, oder ganzen März, zu senden. Ich würde dann meinen gefälligen, dienstfertigen Freund Teichmann bitten, die beiden Damen in meinem Namen zu befragen, ob und unter welchen Bedingungen sie hierher kommen wollten. Sie könnten 3-4 Mal in der Oper u. außerdem noch einige Divertissements tanzen. Zu viel darf es freilich nicht kosten, sonst müssen wir die Sache liegen lassenDie geplante Aufführung der Silvana kam nicht zustande, sie scheiterte offensichtlich an den Honorarforderungen der aus Berlin zu verpflichtenden beiden Tänzerinnen, vgl. dazu Brief von Weber an Teichmann vom 8. Februar 1821 und Tagebuch 22.-23. Februar 1821..

Zürnen Sie nicht meiner dreisten Bitte, die gewohnt ist, in Ew. Hochgeboren, immer den freundlichen, gütigen Helfer zu sehen.

Meine Frau erwiedert mit mir dankend Ew. Hochgeboren freundliche Wünsche. Möge Gott Ihrem Haus — Theater — Stande Glück u. Fröhlichkeit schenken.Mit innigster Verehrung wie immer Ew. Hochgeboren ganz ergebenerC. M. von Weber.