WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Friedrich Wollank in Berlin <lb/>Dresden, Donnerstag, 22. April 1824 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

dankt für Brief; Hoffnung auf Entlastung zerschlagen, da Morlacchi Urlaubsverlängerung erhalten habe; Ankündigung des Kuraufenthaltes in Marienbad; zur Komödie, die sich um die geplante Berliner Euryanthe-Aufführung entwickelt habe; Privates; Einladung, nach Hosterwitz zu kommen; Klage über Arbeitspensum Das ist recht schön von Dir, mein sehr lieber

D; Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung; Mus. ep. C. M. v. Weber 241

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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German Obsoletes Element tei:textClass entfernt nach Durchsicht von Frank Ziegler status erhöht Ü mit Faks. gegengelesen, Kleinigkeiten korr., Denkpausen ergänzt, Gegenbrief erfasst, notes (FZ) eingegeben, Status raufgesetzt Korrekturen und Ergänzungen ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Text eingefügt und Personen, Rollen, Werke und Orte ausgezeichnet und Bibliotheksangaben Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Dem Herrn Justizrath Fr: Wollank Wohlgebohren. Breite Straße 31. Berlin.

Das ist recht schön von dir, mein sehr lieber Bruder, daß du einen unendlich Geplagten mit so lieben Zeilen beschämst, die er dir nur verdanken, aber nicht ordentlich erwiedern kann. Meine Plage und ununterbrochene Anstrengung hoffte ich jezt bald beendiget zu sehen, aber leider ist diese Hoffnung verschwunden. Morlachi hat um abermaligen Urlaub gebeten, um noch in Neapel eine Oper zu schreibenNach der Uraufführung der Ilda d’Avenel in Venedig (27. Januar 1824) vollendete Morlacchi in diesem Jahr keine weitere Oper. Er kehrte erst im September 1824 nach Dresden zurück (vgl. Webers Tagebucheintrag vom 10. September 1824).. hat es dabei so listig einzurichten gewußt daß man ihm wenigstens bis Ende Juny noch bewilligen mußte —  Anfangs July gehe ich aber unfehlbar ins Marienbad; denn wenn man 8 Monate den Dienst für Viere gethan hat, ist es Zeit daß man die paar Knochen die noch zusammen halten wollen, wieder gehörig befestiget und stärkt. Marschner ist nicht angestellt, und wird es schwerlich werdenNach einer Anstellung auf Probe im Frühjahr 1824 erhielt Marschner seine reguläre Anstellung als Musikdirektor am Dresdner Hoftheater im Herbst d. J.. ich bin also immer noch allein.

Im Argen liegt Euer Opernwesen, und sehr intereßant ist mir was du darüber schreibst. Bin nun sehr begierig was mir Sp: antwortet, und wie sich die Sache noch drehen und wenden wird. Auf keinen Fall kann ich nun selbst die Aufführung vor dem Herbste wünschenBetrifft die geplante Berliner Einstudierung der Euryanthe; vgl. auch Webers Briefe an den Grafen Brühl und an Hinrich Lichtenstein vom 12. April 1824 samt den darin genannten Beilagen.. Ärgern will ich mich dabei wahrlich nicht, sondern es wie eine fremde Comödie betrachten, die allerdings wunderlich genug ist. Ein öffentlicher Schritt würde immer das lezte Hülfsmittel bleiben, und nur höchst gezwungen würde ich ihn thun. Ich bin daher noch so milde wie möglich aufgetreten, um mir ein gehöriges Crescendo zu sparen. Am neugierigsten bin ich was nun Brühl thut, und thun muß.

Meine Lina hat einige Tage das Bett gehütet, mit Chatarr fieber. es geht aber gottlob beßer, und Max ist ganz munter.

Viel Glük zum neuen QuartierIm Allgemeinen Wohnungsanzeiger für Berlin auf das Jahr 1824, hg. von J. W. Boicke (Stand Ende 1823, S. 136) wird Wollank noch unter Leipziger Str. 70 geführt, in der Ausgabe auf 1825 (Stand 1824) unter der auch im Brief angegebenen Adresse Breite Str. 31.. der Himmel laße es drin wohl ergehn. In einigen Tagen ziehe ich wieder nach Hosterwitz. Komme doch einmal wieder her — aber bald wenn du Eury: noch sehen willst, denn im halben May geht die Devrient auf Urlaub.

Die Berl: Musik: Zeit: ist eine wahre Sp: Hofzeitung, und beehrt mich mit gütiger OppositionWebers Kantate Natur und Liebe wurde in der Berliner allgemeinen musikalischen Zeitung, Jg. 1, Nr. 12 (24. März 1824), S. 109–111 negativ rezensiert. Auch die Besprechung seiner Lieder op. 80, ebd., Nr. 4 (28. Januar 1824), S. 27–29 dürfte Weber verärgert haben.. immer zu! — —

Freue mich deiner Thätigkeit, und erwarte mit Vergnügen die versprochenen Geschenke. ich kann an Arbeiten gar nicht denken, muß nur büffeln, und das verleidet einem Alles, auf lange.

Nun lebe wohl, herzlieber Bruder, Lina grüßt mit mir bestens dich, und deine liebe Frau. immer in treuer Liebe dein Weber. Dresden d: 22t Aprill 1824.

Alles herzliche an die Freunde.