Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024
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Machine-Readable Transcriptions of Newspaper Articles about Music and Theatre Performances in the early 19th Century
über dem Ms. Titel: Carl Maria von Webers Berichtigung der Bemerkungen in No. 13 des litt. Merkurs über seine dramatisch musikalische Notiz in No. 17.18 der Abendzeitung.
; Incipit: Angriffe auf meine Persönlichkeit, und bi wären sie auch noch bitterer ausgesonnen
; Datierung: (unter dem Ms.) Dresden d. 15t. Februar 1820.
auf zwei einzelnen Bl. 1) Bl. r und v (Format 33,5x20,7 cm, WZ: Posthorn, darunter: F?; Kettlinien ca. 2,7 cm); 2) Bl. r und v (Format 34x20,5 cm, WZ am unteren Rand: CHEMNITZ?, Kettlinien ca. 2,6 cm)
Ausschnitt aus
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Angriffe auf meine Persönlichkeit, wären sie auch noch bitterer ausgesonnen und unterhaltender ausgesprochen, als von dem Herrn Bemerker geschehen; würden mich wahrlich nicht vermögen, die Feder zur Gegenrede zu ergreifen; wenn nicht der Hr. Bemerker es mit wahrhaft bewundernswürdiger Dreistigkeit gewagt hätte, ein paar derbe Unwahrheiten in so bestimmtem Tone hinzustellen, daß man nur zu deutlich die Absicht erkennt, er wolle mit diesem Gewaltstreich die Stimme des Publikums für sich gewinnen.
So eine Zusammenstellung von Wahrem und Unwahrem, Halberzähltem und Ganzverschwiegenem, bedarf also einer Beleuchtung vor der dem Künstler am höchsten stehenden Instanz, vor den Augen des richtenden Publikums.
Der Hr. Bemerker beginnt mit folgender groben Unwahrheit, oder geflißentlichen Entstellung meines Strebens zum Guten! Sobald Hr.
nur die Kompositionen, welche er empfahl und beschützte, Lob und Bewunderung verdienten.
Habe ich das wirklich gethan? Da hätte ich ja wahrhaft übermenschliche Kraft auf die Gemüther zu wirken gehabt. Aber ich verstehe wohl, was Hr. Bemerker meint; ich werde es wohl nur gewollt haben sollen; denn hätte ich es wirklich zuwege gebracht, so müßte ja der Hr. Bemerker auch mit überzeugt worden seyn, und hätte nie seine Bemerkungen bemerkt.
Wie auch ich gerne gethan. Welche dreiste Verdrehung, oder Vergessenheit dessen, was ich, vierzehn Tage nach meiner Ankunft in Wie kann man so eine Anmaßung aus ebenbenanntem Aufsatze herauslesen? Ich erlaube mir hier das Wesentlichste davon zu wiederholen. Der Unbefangene urtheile. Als Einleitung sprach ich:[…] beinah immer gerecht sey.
umfasst Ausschnitte aus Webers (1. (2. (3. (4. Hierauf folgte die (5. (6. (7.
„An die kunstliebenden Bewohner Dresdens. Indem die Bewohner
Es ist den Verwaltern des ihnen anvertrauten öffentlichen Kunst-Schatzes Pflicht, dem Publikum zu sagen, was es zu erwarten und zu hoffen habe, und in wiefern man auf freundliche Aufnahme und Nachsicht von seiner Seite rechnen müsse.
Die Kunstformen aller übrigen Nationen haben sich von jeher bestimmter ausgesprochen, als die der Deutschen. In gewisser Hinsicht nämlich. – Der Italiener und Franzose haben sich eine Operngestalt geformt, in der sie sich befriedigt hin und her bewegen. Nicht so der Deutsche. Ihm ist es rein eigenthümlich, das Vorzügliche aller Uebrigen, wißbegierig und nach stetem Weiterschreiten verlangend an sich zu ziehen: aber Er greift alles tiefer. Wo bei den andern es meist auf die Sinnenlust einzelner Momente abgesehen ist, will Er ein in sich abgeschlossenes Kunstwerk, wo alle Theile sich zum schönen Ganzen runden und einen.
Was mit den schon vorhandenen Mitteln geleistet werden soll, empfehle ich der freundlich nachsichtsvollen Güte des richtenden Publikums. Durch die spätere Bereicherung des Personales wird nicht nur manches schon gegenwärtige Vorzügliche zweckmäßig an seinen Platz gestellt, im vortheilhaftesten Lichte erscheinen, sondern überhaupt dann erst ein planmäßiger Gang in Hin
Um die Anschaulichkeit dieses Willens den Kunstfreunden näher zu bringen, hoffe ich durch nachfolgende Notizen, die jedesmal dem Erscheinen einer neuen Oper vorangehen werden, wenigstens mein Verlangen an den Tag zu legen, das Gute so weit zu fördern, als meine Kräfte es erlauben, und möge mir dabei der Wunsch nicht verargt werden, dieß nicht mißdeutet, sondern mit Liebe aufgenommen zu sehen.“
Hierauf folgten die dramatisch-musikalischen Notizen, als Versuche, durch Kunst-Geschichtliche Nachrichten und Andeutungen, die Beurtheilung, neu auf dem Königl. Theater zu
Ein wahrhaft gutes Werk hieß es darin
bewährt freilich in der
Es ist mit allen Verhältnissen im Leben so. Sucht nicht Jeder, in den Kreis einer Gesellschaft von einem schon geachteten Theile derselben eingeführt zu werden, während dieser durch einige bezeichnende Worte das Wesen seines Eingeführten der Gesellschaft kenntlich zu machen sucht? Von der Geburt bis zum Tode haben wir Pathenstelle vertretende Freunde.
Es sey also auch mir erlaubt, die meiner Obhut und Pflege anvertrauten Werke, bei ihrem Erscheinen demjenigen zu empfehlen, dessen Dienst, dessen Erheiterung, dessen Bildung sie geweiht sind.
Ich habe dabei freilich mich vorzüglich vor einer gefährlichen Klippe zu hüten; nehmlich davor, daß – indem ich die ihn vorzüglich bezeichnenden Eigenthümlichkeiten, den Kunstlebenslauf und Charakter meines Pfleglings und dessen Schöpfers berichte, – nicht etwa das, was blos einen Gesichtspunkt zur richtigern Beurtheilung desselben aufstellen soll,schon als ein vorgegriffenes Urtheil über ihn erscheine. Dieß hieße die schönsten und heiligsten Rechte der Volksstimme verletzen.
Indem ich die Gefahr kenne, glaube ich sie auch schon halb überstanden zu haben, und mein Streben die Klippe zu umgehen, wird es beweisen.
Demohngeachtet halte ich es für nothwendig, auch hier auf Nachsicht für den Eifer zu rechnen, der mich vielleicht zuweilen für die gute Sache zu weit führen möchte; indem auch hier nur der Enthusiasmus der den Künstler belebt, und den er so gerne aller Welt einzuflößen wünschte, mich zuweilen über die Grenzen des trocknen Berichts leiten könnte.
Nicht jede Pflanze gedeiht in jedem Boden. Was ihr in einem Klima Blüthen und Schönheit schenkt, kann ihr im andern verderblich werden. Eine sorfgältige Pflege wird wenigstens Mißgestalten verhüten, und in dem Streben zum Guten sollen mich auch einseitige Meinungen Einzelner, die ohne ein eigenes Urtheil zu besitzen, nur vergleichungsweise zu richten im Stande sind, nicht irre machen, denn die Erfahrung hat gelehrt daß die Gesammtstimme des Publikums beinah immer gerecht sey.“
Ferner sagt der Hr. Bemerker: – seinen Lieblingen (des
Wo steht das geschrieben? oder aus was geht das hervor? Vielleicht aus denen Werken, die ich bis jetzt aufzuführen die Mittel und die Gelegenheit hatte? Laßt uns doch diese Meister besehen, um meine Einseitigkeit und Liebhaberey kennen zu lernen. Mehúl,
Was der Hr. Bemerker von Haydn,
Aber wo gerathe ich hinIch soll ja nur nicht davon sprechen. Oder soll man überhaupt gar nicht mehr es wagen dürfen auch nur zu vermuthen, daß der Geschmack jetzt in
Giebt es eine Grund-Idee in seinem die, das Publikum zur Parthey gegen meine Ansichten zu stimmen: und dann freilich, wehe dir armer Alimelek, über den der Hr. Bemerker sich so viel Halbes erzählen ließ.
(Den