Mannheim
d 2t May 1811
Wolgebohrner Herr!
HochzuVerehrendter Herr HofRath!
Mein guter Sohn! welcher auf des Königℓ Hofes Verlangen schon einige Zeit in München sich aufhält, hat den Wunsch des dortigen Hofes erfüllt, und dero prachtvolle Arbeit mit seiner Musik verbunden; nemlich Den ersten Ton vor ungefehr 14 Tagen dorten in einem sehr brillanten großen Concert auf dem Hoftheater mit dem ausgezeichnetsten Beyfall aufgeführtWebers Konzert am 5. April 1811 im Münchner Hoftheater wurde mit der genannten Deklamationsmusik beschlossen; vgl. die Presseberichte., und nimmt nebst mir den so lange schon gewünschten Sehnsuchts vollen Wunsch, durch von uns gewis zu belohnende Güte in Erfüllung zu bringen, wenn sich Euer Wolgeb gütigst entschließen wollten, die Arbeit eines gleichfalls musikalischen Stükes unterdem Titel Das Jüngste Gericht unter dero Feder zu nehmen belieben wollten, denn nur Ein Rochliz kann disesOb dieser Vorschlag tatsächlich mit Carl Maria von Weber abgestimmt war, ist ungewiss.. ich hoffe, keine Fehl-Bitte gethan zu haben, und bitte um mir baldig. gewährendte Antwort mit gröster Verehrung harrendt.
Euer Wolgebohren
ganz gehorsamster
Diener
Freyhℓ von Weber
addresse.Kamerrherr