## Title: Gottfried Weber an Giacomo Meyerbeer in Darmstadt. Mannheim, Sonntag, 5. Mai 1811 ## Author: Weber, Gottfried ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A040396 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ S. Wohlg[e]bohrnen Herrn Meyer Beer Darmstatt abzug. bey Herrn gehl. ghm. Rathe Vogler Hier, du Balg, etwas zu lesen, um mirs demnächst, mit punctirlicher Beantwortung meiner bis jezt noch nicht punctirlich beantworteten Briefe zurükzuschiken. Gestern schikte ich Dir eine Panegyrik Deines Oratoriums . Nachträglich frage ich Dich ob du denn völlig unsinnig warst bey dem "von dem Sturm geschlagen" da paßen ja die BlasInstrumente gar nicht zu den Singstimmen – oder ists ein Schreibfehler. – Herentgegen versichere ich Dich daß je mehr ich das ganze lese, desto mehr entzükt es mich, hol mich der Tuefel Du hast recht Ehre daran. Sieh zu obs gestochen wird. Die Guitt[arren]lieder v. M[e]l[o]s übernehme ich. Du das Momento Capr[iccioso]. Dem Simrok habe ich vor kurzem 6 Guittaren Lieder geschikt. Ich habe darin rein aesthetisch u declamatorisch zu seyn gestrebt, wenigstens in den 5 – 4 beßeren[.] bin kurios was Du dazu sagen wirst. – Hier der Text der Iphigenie welche den 26ten Apr[ill] unter meiner Direct[ion] g[e]g[e]ben wurde im Museum. Die Übersezung ist wie ich privatim weis von Dr. Schmieder aber an sich noch schlechter als si hir abgedrukt ist, manches gar zu tolle haben Unkn.[own] u ich noch abgeändert. Die Vorführung der Fugengesänge zu Deinem n. 13 ist allerliebst, ich liebe Dich um dieses orat[oriums] willen dreifach. Adieu Du Scheisgesicht. [ohne Unterschrift] C.[entrum] 5. May [18]11 Mache irgendwo Gebrauch von dem was ich Dir schrieb über Iphig[enie] und über Haidns Stabat mater pp Wann kömmst Du denn versprochner und folgl.[ich] schuldiger Maßen hiher?? [Randzusatz:] Officielle Note: das Archiv f. Litt. K. u. P. geht ein; R[ein]h[ol]d über[nimmt die] red[action] der in Hamburg erscheinenden: Gemeinnüzigen Unterhaltungs Blätter.