WeGA, Rezeptionsdokumente, Digitale Edition Aufführungsbesprechung Darmstadt (<name type="place" ref="https://weber-gesamtausgabe.de/A131084">Opernhaus</name>): <q>Samori</q> von Georg Joseph Vogler am 30. Juni und 7. Juli 1811 in Darmstadt Gottfried Weber Veit, Joachim Stadler, Peter

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Machine-Readable Transcriptions of Newspaper Articles about Music and Theatre Performances in the early 19th Century

Zuschreibung: Brief von C. M. v. Weber an G. Weber vom 19. Juli 1811

Kommentar: C. M. v. Weber forderte G. Weber am 8. Juli 1811 auf, ihm ausführlich über die Aufführung des Samori zu schreiben, damit ich etwas für die hiesigen Blätter arrang:[ieren] kann. Am 14. Juli erhielt er G. Webers Brief vom 9. Juli, dem eine Abschrift des Manuskripts zu obiger Kritik beigelegen haben muß, denn am 15. Juli fertigte C. M. v. Weber laut TB Korrespondenz-Nachrichten für das Münchner Gesellschaftsblatt für gebildete Stände (1811-V-45) an, darunter eine Notiz über Samori, die aus G. Webers Text extrahiert ist (vgl. Webers Brief vom 19. Juli 1811 an G. Weber: deine Notiz vom Bad:[ischen] Magazin, habe in einer neuen Sauçe ins Gesellschafts Blatt pp gegeben, und verbreite es nach Kräften). Eine kurze Notiz über die Aufführung des Samori erschien auch in: Der Freimüthige, Jg. 8, Nr. 163 (16. August 1811), S. 652: Am 30sten Juny und am 7ten July wurde zu Darmstadt eine neue, vom Hrn. geheimen Rath Vogler komponirte, Oper, Samori, mit dem größten Beifall gegeben, so daß selbst die Frau Großherzogin den großen Künstler, den Tag nach der ersten Vorstellung an der Tafel mit einem Lorbeerkranz krönte. Die herrliche Komposizion ward unter des Komponisten eigener Leitung vortrefflich gegeben. In der Zeitung für die elegante Welt, Jg. 11, Nr. 174 (31. August 1811), Sp. 1392, wurde nur auf Karl Singers Gastspiel eingegangen und eine ausführliche Besprechung angekündigt, die jedoch nicht erschien: Herr Singer von Mannheim erschien als Sterndeuter Rama in Samori, einer großen heroischen Oper, in zwei Aufzügen, von Huber, Musik von dem hochverdienten Veteran Herrn Geheimenrath Vogler. Da Sie über dieses in seiner Art einzige musikalische Kunstprodukt eine besondere Beleuchtung erhalten, so enthält sich der Referent hier einer weiteren Beurtheilung des Gesanges von Herrn Singer. G. Weber besprach die Oper auch in den Unterhaltungs-Blättern (1811-V-47) und die dritte Vorstellung im Badischen Magazin (1811-V-46).

Gottfried Weber Correspondenz Badisches Magazin 1 110 10. Juli 1811 440

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Deutsch Endkontrolle Auszeichnungen und Verweise in den Kommentaren Zuschreibung, Kommentar u. Stellenkommentare eingefügt Text eingerichtet & ausgezeichnet
Darmstadt, den 8. Juli.

Die Oper SamoriSamori von Georg Joseph Vogler wurde in der vom Komponisten umgearbeiteten Form erstmals am 30. Juni 1811 in Darmstadt gegeben; vgl. das Faksimile des Theaterzettels in: Katalog Darmstadt 1997, S. 45., vom Geh. Rath Vogler, welche am 30sten v. M. hier zum erstenmale gegeben wurde, erhielt den ausgezeichnetsten Beifall aller wahren Musikfreunde. So herrlich die Composition ist, beinahe eben so gelungen war die Aufführung, unter des Componisten eigner kraftvoller Direktion. Am folgenden Tage hatte die Frau Großherzogin königl. Hoh. die Gnade, den Künstler an der Tafel bey Hofe mit einem frischen Lorbeerkranze zu krönen.

Gestern wurde die Aufführung wiederholt. Das Zuströmen von Fremden, besonders aus Mannheim, war so ausserordentlich, daß es den Gasthöfen an Raum fehlte, alle Ankommende aufzunehmen, und viele derselben unbeherbergt zurückgewiesen werden mußten. Der Beifall der Zuhörer war diesmal noch rauschender als bey der ersten Aufführung.

Die sehr bedeutende Rolle des Rama wurde statt des erkrankten Herrn Blumauer, von Herrn Singer aus Mannheim innerhalb zweimal 24 Stunden einstudiert, und mit großem Beifalle des Hofes und übrigen Publikums ausgeführt.

Eine besondere Ehrenerwähnung verdienen auch noch die Choristen, 40 an der Zahl, welche, durch die Pünktlichkeit und Kraft, mit welcher sie ihre zum Theil ungeheuer schweren Partien ausführten, sich und ihrem Chormeister, unserm wackern Tenoristen Marquard, die größte Ehre machten.

Die Dekorationen von SchönbergerWährend G. Weber hier Lorenz Schönberger erwähnt, verliert er über dessen Frau Marianne Schönberger in der Titelrolle kein Wort; vgl. dazu auch 1811-V-76 sind ganz herrlich und von der hinreissendsten Wirkung. Besonders ein aufsteigender Seesturm und ein SonnenaufgangSzene I/25 und II. Akt, 1. Bild (Freie Gegend. Der Horizont rechts ist heiter. links noch schwarzes Gewölke, wodurch die Sonnenstrahlen brechen, und das sich immer mehr verliert bis der ganze Horizont von der aufgehenden Sonne erhellt ist). Zitiert nach der hs. Kopie des verschollenen Darmstädter Textbuchs im Nachlaß Karl Emil von Schafhäutl, München BSB..

Mlle. Frank von Mannheim befindet sich hier, und wird ehestens *)*) Mlle. F. wird am 10ten zu Mannheim erwartet., zugleich mit Herrn KrebsJohann Baptist Krebs trat in Darmstadt am 9. Juli 1811 in einer Szene aus Romeo und Julia von Nicola Antonio Zingarelli als Romeo und am 12. und 14. Juli als Sextus in Titus (La clemenza di Tito) von Wolfgang Amadeus Mozart auf. von Stuttgart, in einigen Singrollen auftreten.Luise Frank trat lediglich am 2. Juli 1811 als Gurli in dem Schauspiel Die Indianer in England von August von Kotzebue und am 9. Juli als Fanchon in der gleichnamigen Oper von Friedrich Heinrich Himmel in Darmstadt auf. Zu den Kritiken über ihre vorhergehenden Gastspiele vgl. Kom. 1811-V-26 Man erwartet viel von dieser seit einiger Zeit in öffentlichen Blättern so günstig geschilderten Sängerin, so wie von dem rühmlich bekannten Baritonisten.