## Title: Klavierquartett von Carl Maria von Weber und Sonate op. 11 von Johann Gänsbacher ## Author: Gottfried Weber ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A031273 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Quatuor p. le Clavec. av. Violon alto et Vclle, comp. par C. Mar. de Weber. Bonn, bei Simmrock. Nicht ohne Befremden hat Rez. schon einige Male die Bemerkung gemacht, daß diese Composition des so allgemein rühmlich bekannten Componisten und Claviervirtuosen, vielen Clavierspielern noch unbekannt geblieben ist. Das sollte aber dieses Werk am wenigsten, da es gerade unter die vorzüglichsten seiner Werke gehört, wie denn auch nicht anders zu erwarten ist, als daß jeder Componist dasjenige, was er zum Behuf seines eignen Vortrags schreibt, besonders con amore bearbeitet. Das Ganze, besonders der erste und zweite Satz, Allegro, in B dur, und Adagio, Es, sind im großen pathetischem Styl geschrieben, der nur in der Menuette den edeln Cothurn einen Augenblick ablegt, um durch die – man möchte sagen liebenswürdige Gesprächigkeit des Violoncells, den angenehmsten Contrast zu erzeugen, und freundlich kosend den Zuhörer zur Erneuerung höherer Spannung vorbereitend ausruhen zu lassen, zu welcher ihn das feuerige, zum Theil fugirte presto bald unwiderstehlich wieder auffordern wird. Leicht auszuführen ist freilich das Ganze nicht, doch jede Stimme mit Kenntniß des Instruments geschrieben, und sonst geübten Künstlern gar wohl ausführbar, – dann aber auch, wenn es ihnen gelingt, ein echtes Ensemble in ihren Vortrag zu bringen, von der glänzendsten und imposantesten Wirkung. Der Stich ist, wie man es bei Simmrockschen Verlagsartikeln gewohnt ist, schön und korrekt. Sonate pour le Pianoforte avec accomp. de Flûte ou Violon, par Jean Gaensbacher. Alle bis jetzt von Herrn Gänsbacher herausgegebnen Compositionen athmen die edelste anmuthigste Einfalt verbunden mit dem zartesten Gefühl und strengster Correktheit des Satzes. Das vorliegende Werkchen entspricht ganz der Erwartung, welche der Name des Componisten erregt. Der erste Satz, ein ausgeführtes Adagio. C dur 3/4, thut eine Wirkung, welche man beim bloßen Ansehen des ziemlich ungekünstelten Satzes und des so fließenden Thema kaum erwarten sollte. Die darauf folgenden Variationen über eine Gavotte F dur sind weniger bedeutend. – Neu, originell und feurig, jedoch rund und fließend ist das Schluß-Allegro C dur, wieder in der ersten Tonart, und 2/4, lang, aber nichts weniger als ermüdend, sondern verständig gesteigert an Effekt und Feuer. Die Ausführung ist für den Clavierspieler sowohl, als für den begleitenden nur von mittelmäßiger Schwierigkeit. Mehr Wirkung als die Begleitung auf der Violine scheint Rezensenten die der Flöte zu thun, doch ist auch der Natur des erstern Instrumentes kein Zwang angethan. Stich und Papier sind schön, mehrere Stichfehler sind als solche nicht zu verkennen, und darum leicht zu verbessern. S. v. Bl.