## Title: Friedrich August Schulze an August Apel. Dresden, Dienstag, 2. Januar 1810 ## Author: Schulze, Friedrich August ## Version: 4.11.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A047666 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ #lb#Dresden, d. 2 Jan. 10.Fürs erste und vor allen Dingen, mein Theuerster, die Erfüllung Ihrer Wünsche und Hoffnungen im neuen Jahre! Ich habe mich sehr gefreut, daß Ihr neues Haus seinen ersten Sprößling in diesem Jahre erwartet. Und – was ich schon im lezten Briefe zu sagen vergessen habe – danken Sie doch der Frau Doktor Apel in meinem Namen, daß sie Sie so eine schöne Gespenstergeschichte schreiben ließ. Denn, wie Sie wissen, hatte sie sich in der Michaelmesse noch nicht gänzlich dazu entschlossen. Ihr Nachwort ist so gut als meine Vorrede schlecht war. Daher | frage ich denn hiermit an, ob Sie mir wohl erlauben wollten die Nachrede mit zu unterzeichnen? So könnte meine Vorrede*)die ich übrigens nicht von Ihnen wiedererhalten habe. völlig wegbleiben und das wäre ganz allerliebst. Aus diesem Grunde folgt hierbei die Nachrede wieder und Sie können sie selbst an Göschen schicken, für den ich ohnehin einen Brief beilege, dessen Absendung Ihre Güte wohl übernehmen wird. Aber wie gesagt Ihre Nachrede ist so ganz passend und zweckmäsig und ich sehe schon wie der Janhagel die großen Ro | sinen in unsren Köpfen auf gut Böttigerisch entwickeln möchte. Ich glaube sogar daß Böttiger leicht dazu zu bewegen wäre die Rosinen den Leuten durch ein Vergrößerungsglas zu zeigen. – – Mir geht es, wie Ihnen nach dem Universitätsjubelfeste: Ich habe erst die Weihnachtsfeiertage etwas locker gelebt und mich dann wieder aus dem alten in's neue Jahr hinein gegessen und getrunken, und den Tag drauf wieder /: d. h. den gestrigen Tag :/ in Saus und Braus zugebracht. Der Mensch kann viel aushalten! | Doch bin ich fest entschlossen mich einer vollkommenen Resignation zu widmen, wiewohl ich diesen Morgen zwischen 8 und 9 noch gar nicht von so festen Grundsäzen ausging. – Da Sie übrigens Ihre Romanze nicht fertig haben – Sie merken wohl daß meine bekannte Ordnungsliebe mich hier wieder auf Einmal von dem Gespensterbuche anfangen läßt – so will ich auch keine ins Buch machen, erstens weil ich keinen gehörigen Ersaz damit zu Stande brächte und zweitens weil ich mit der Romanze selbst noch gar nicht zu Stande bin. Schreiben Sie mir doch gewis recht bald. Mit dem aufrichtigsten Herzen Der Ihrige Schulz. Den zweiten Brief werden Sie schon so gütig seyn ohne Verzug an M abgehen zu lassen.