## Title: Aufführungsankündigung und Probenbesprechung Hamburg (darunter Freischütz, Euryanthe, Preciosa) ## Author: Aristoxenus der Jüngste ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A031289 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Aus Hamburg.(Fortsetzung.)[…] Erwartet werden nächstens Kreutzer' s Libussa und Weber' s, des auch hier in "Preciosa" und im "Freischütz" Vergötterten, Euryanthe. Die Proben, welche daraus am 13. Decbr. zuerst im Reithmeier'schen Concerte publicirt wurden, spannten die Neugier auf das Ganze, und schon ertönen viele Gesangstücke daraus auch in hiesigen Privatzirkeln. Es heißt, daß die Drehorgeln bei Euryanthe nicht ihre Rechnung so finden werden, wie beim Freischützen. Dieß giebt und nimmt natürlich dem Werthe des Kunstwerks nichts; denn wie wichtig auch die Volksstimme in Sachen der Kunst angeschlagen werden mag, so wäre es doch sehr unrecht, in ihr allemal ein Gottesurtheil zu suchen. Popularität ist nicht die Palme jedes Künstlers und nicht der Lohn jedes Kunstwerks. Der Geschichtschreiber und wer ihm die Materialien zusammenträgt, wie dieß der bessere Correspondent unserer neuen Tagsblätter billig sollte, thut indeß seinerseits wohl, die Meinung des Publikums zu bemerken, weil sich so am leichtesten die Züge zur Charakteristik des Zartgeschmacks in Deutschland überhaupt und in den einzelnen Gegenden insbesondere zusammen finden. Daher Sie es denn nicht mißbilligen mögen, wenn ich Ihnen, so viel ich es kann, die beobachtete Volksansicht nicht vorenthalte. Zu dieser rechne ich es und Andere, daß man hier ziemlich allgemein den neuen Roman der Schopenhauer: Die Tante, dem ältern von derselben Verfasserin: Gabriele, nachsetzt. Ganz enthusiastisch ist der Liederkranz des liebenswürdigsten Künstlers, Hrn. A. Methfessel, gekauft, gesungen und wieder gesungen worden. Einen allgemeinern Beifall kann sich ferner nicht leicht ein Buch der Art erwerben, als das allgemeine Commers- und Liederbuch, wovon unlängst, der Nachdrucke ungeachtet, im Verlage der Hofbuch- und Kunsthandlung zu Rudolfstadt eine dritte, sehr vermehrte und umgearbeitete rechtmäßige Auflage mit mehrstimmigen Melodieen und beigefügter Clavierbegleitung und einer trefflichen kleinen Vorrede, die man die Leser ja nicht zu überschlagen bitten muß, erschienen. […] (Die Fortsetzung folgt.)