WeGA, Briefe, Digitale Edition Weber, Franz Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

Version 4.9.1 vom 5. Februar 2024

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

Recherchen wegen Freischütz-Aufführungen erweisen sich als äußerst kompliziert, auch Benedict und Planché konnten nicht helfen; bittet um Nachricht, wieviel Zeit er noch hat, ohne die Arbeiten am Nachtrag zu verzögern, wenn keine Zeit mehr ist, könnte er das wenige Material zu Webers Aufenthalt in London, das er gesammelt hat, senden Zwei Ihrer geschätzten Briefe D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Weberiana Cl. X, Nr. 654

1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)

am oberen linken Rand Bl. 1r Briefnumerierung von F. W. Jähns (rote Tinte): 4.)

Tv in: Weberiana 18 (2008), S. 100 (Auszug)

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Franz London 7. Dezember 1880 Jähns, Friedrich Wilhelm Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Ü geprüft; nach Durchsicht von Frank Ziegler auf status proposed belassen Texte hinzugefügt und Briefauszeichnung- und Struktur kontrolliert.Bibliotheksangaben kontrolliert.Bibliotheksangaben kontrolliert. ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Initiale Transformation aus askSam DB Jaehns1
9 Askew VillasCambridge RoadChiswickLondon am 7ten Dec 1880. Mein hochgeehrter Herr Professor,

Zwei Ihrer geschätzten Briefe, von sehr weit auseinanderliegendem Datum, habe ich vor mir, unbeantwortet, und ich muß erwarten daß Sie mich schon lange als einen recht unhöflichen, nachlässigen Menschen ansehen. Ich will auch gar nicht den Versuch machen mein langes Schweigen zu entschuldigen, denn bei aller Arbeitslast die mir besonders im Laufe dieses Jahres aufgebürdet wurde hätte ich doch für Sie, geehrter Herr Professor, die Zeit zur Beantwortung Ihrer Briefe längst erübrigen sollen. Doch was nützt dieses Bekenntniß nun! ─ Pater peccavi ─ ich denke vielleicht ist Ihre bekannte Güte elastisch genug mir auch jetzt, in dieser späten Stunde, noch zu vergeben.

Ja und dieses hoffe ich um so mehr da ich heute immer noch mit leeren Händen komme. Die Aufführungsfrage, selbst des Freischütz, bietet wegen des völligen Mangels an registrirten Angaben von Seiten der hiesigen Theater geradezu unglaubliche Schwierigkeiten. Ich hatte mich an Benedict und den jetzt dahingeschiedenen Planché in dieser Hinsicht vergebens um Notizen gewendet; es giebt so wenige Menschen die für das trockene und doch so wichtige Fach der Statistik den rechten Sinn haben. Es gehört ein gewisser Enthusiasmus dazu, den man freilich von einem Schüler Weber's, wie Benedict, hätte erwarten können. Ich sehe noch einen, allerdings etwas mühevollen, Weg vor mir, wenigstens die Freischütz-Aufführungen einigermaßen befriedigend festzustellen, und womöglich die beiden anderen Werke noch damit zu verbinden. Bitte lassen Sie mich wissen wie lange oder kurze Zeit Sie mir damit gönnen können ohne dem Fortgang Ihrer unschätzbaren Arbeit Eintrag zu thun. Falls die Zeit drängt, kann ich Ihnen sogleich das wenige Material was ich über des verehrten Meister's Ersten Auftritt in London u. s. w. gesammelt habe übersenden. Verfügen Sie ganz über mich, und jedwede Frage die sich im Verfolg Ihres Werkes aufdrängt will ich versuchen nach meinem besten Wissen und Können zu lösen, in Bezug auf Weber's Aufenthalt und Werthschätzung in England.

Ihr aufrichtig Ergebener Franz Weber

NB. Ihre Photographie hat mir das größte Vergnügen bereitet. Haben Sie besten Dank! Ich schließe die Meinige hier ein, als Vorläufer eines persönlichen Besuches in Berlin der mir hoffentlich einmal vergönnt wird! ─