## Title: Helmina von Chézy an Carl Maria von Weber in Hosterwitz. Dresden, Samstag, 5. Juli 1823 ## Author: Chezy, Helmina von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A042046 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Sr Hochwohlgeboren des königl: Kapellmeisters Carl Maria Freyherr von Weber. Hosterwitz bey Pillnitz. durch freundliche Besorgung Dresden, d. 5 Julius 18235 Julius Meine nahe Abreise u die Nothwendigkeit vorher meine Geschäfte in Ordnung zu bringen, meine schmerzliche Lage u die ungeheuren Ausgaben, welche meiner harren,die meiner warten zwingen mich dienen mir gewiß bey Ihnen zur Entschuldigung, wenn diese Zeilen störend vor Ihre Augen kommen sollten, siesollten. Sie sind nur in der freundlich gemeintesten Absicht an Sie gerichtet, u sollen die Bitte enthalten:enthalten Nun, da Sie gewiß mit sich selbst über Alles, was Sie mir bewilligen wollen undu. können, einig geworden sind, mich in wenigen Zeilen freundlich und beruhigend erfahren zu lassen: was ich, im Fall Sie mit den Haupt-Theater DirektionenH. Th. D. sich einigen, durch Ihre gütige Verwendung für michVermittlung zu hoffen habe? Gewiß werden Sie, da wir uns Beide bemühen mußten, bei glücklichem Erfolg, der nicht zu bezweifeln, von uns Zweyen nicht mich allein wegen einer bescheidenen Belohnung auf das Ungewiße setzen wollen. Sie werden den allen, wo sich solch eineeine solche Forderung thun läßt, mein Honorar zur unumgänglichen und ausdrücklichenunumgängl. u. ausdrückl. Bedingung machen – nicht die Sache Bitt- oder Vorstellungsweise stellen! Sollten Sie aber, da Sie Schreibereien so sehrso sehr Schreibereien hassen, u die ganze Sache sie vielleicht stört, geneigt seyn, mir allein die Sorge für das Honorar meines Textes überlassen wollen Sorge zu überlassen, wie mein Text honorirt wird, so bin ich auch dagegen mitstets mit Freuden bereit Ihnen Diskretion u Bescheidenheit meinerin meinen Forderungen im Vorausvoraus zuzusichern, so daß Sie dadurch in nichts gehemmt nochu beeinträchtigt werden. Wenn Sie diesen Ausweg vorziehen, so genügen dazu einige bejahende, diese Zustimmung enthaltene Zeilen an mich, oder eine Anzeige in irgend einem oeffentl. BlatteBl., daß man sich wegen der Dichtung der EuryantheE. an die Dichterin selbst — wegen der PartiturP. an Sie zu wenden habe. Ich wünsche von Herzen daß Sie in diesen einfachen Vorschlägen u in meiner Anfragebey dieser einfachen Vorschlag u Anfrage nichts sehen, als bey dermeiner unumgänglichen Pflicht meine Ansprüche nicht fahren zu lassen den Wunsch, diese Pflicht mit ihrer Zufriedenheit u Ihrem Vortheil zu vereinigen. Sie haben bey Tieck u. a. wie ich leider erfahren müssen, mich sehr hart angegriffen, ich habe es nicht um Sie verdient – aber ich will es verschmerzen, wenn mir die Zukunft beweist, daß Sie es einsehen, u wennund daß Sie durch eine Ihrer würdige HandlungsweiseHandlungsart Bekümmerniß u Schmerz über diese Angelegenheit in Dank und Segenswünsche verwandeln. Antworten Sie schnell Ihrer mit vorzüglichster Hochachtung ergebenenvorzügl. Hoch. ergebnen Helmina von Chezy geb[orene]n KlenckeHvChezy des König. Capellmeister C. M. v. Weber