WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Gottfried Weber in Mannheim <lb/>München, Montag, 8. Juli 1811 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

erkundigt sich aufgeregt nach dem Wiesbadener Stellenangebot; Vereinskorrespondenz u. Rez. betr. du hast recht! dein Brief vom 2t huj:, den ich gestern Abend erhielt

US; New Haven; Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library; Frederick R. Koch Foundation

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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S: Wohlgebohren dem Herrn Licentiat Gottfried Weber zu Mannheim. empfohlen.
Bruder!

du hast recht! dein Brief vom 2t huj: den ich Gestern Abend erhielt, hat mich sehr in Verwunderung und Unschlüßigkeit versezt. Auf der einen Seite meine Liebe zur weitern Ausbildung und die Welt zu sehen, und anderntheils ein schöner Gehalt der mich in den Stand sezte nebst dem was ich durch Comp: verdiene sowohl meinem alten Vater angenehme Tage zu machen als auch noch mein altes Schuldenwesen als Ehrlicher Kerl bald  zu tilgen – dieß sind Gründe die mich wohl zur Annahme des Dienstes bewegen können. doch muß ich noch genauer wißen wie es steht, du hast aus einer unbegreifflichen Nachläßigkeit den Brief an AhlFriedrich Ahl; nach Brief an Gottfried Weber vom 19. Juli 1811, existierte ein solcher Brief nicht, da die Sache offensichtlich nur mündlich verhandelt wurde. nicht beygelegt von dem [du] schreibst – hiebey der Brief – und hast mir nicht geschrieben wo der HoftheaterIntendant v: Sternberg wohnt in Carlsruh oder Wisbaden, und ob Er Exellenz pp ist. das ganze kommt mir also nur wie ein Traum vor. Verschaffe mir so schnell als möglich Antwort über folgende Fragen, und einen offiziellen Antrag. denn auf das, daß du schreibst ich könnte auf Ahls Wort ohne weiteres einrükken um 1600 ƒ, – kann ich doch keine Reise dahin unternehmen, das siehst du doch ein. Also nun zu den Fragen. Wird in Wisbaden ein Theater errichtet? daß man mich zu brauchen gedenkt? und was werde ich überhaupt zu thun haben? Je mehr WirkungsKreis desto beßer. Wer nimmt mich in Dienst? der Badische Hof? Kann oder muß ichgleich kommen?

Auf jeden Fall muß man mir einen jährlichen Urlaub von ein paar Monaten bewilligen. So wie ich auch wünschte Großherzogl: KapellMster wenigstens genannt zu werden. Auf jeden Fall thust du mir einen großen Gefallen wenn du sogleich an den Kammerh: von Sternberg schreibst /: ist denn der Stokhorn nicht mehr Intendant?Mit dem Karlsruher Intendanten Karl Ludwig Freiherr von Stockhorn hatte Weber Anfang 1811 über den Ankauf seiner Opern verhandelt (vgl. Brief vom 12. Februar 1811 an Stockhorn); offensichtlich war Weber aus Gottfrieds Brief nicht klar geworden, ob es sich um eine Anstellung in Karlsruhe oder Wiesbaden handeln sollte.:/ und ihm sagst ich sey nicht gerade abgeneigt in die Dienste des Hofes zu tretten, er möchte nur die Güte haben und mir ausführlicher das Dienst verhältniß auseinander sezzen. –  mir antworte auch sogleich und schikke mir die genaue Adresse des Intendanten. Ich möchte diesem Brief Flügel geben, damit ich bald genau wüste woran ich wäre, denn aus deinem Briefe ist durchaus nicht ganz klug zu werden. Ahl danke in meinem Nahmen herzlichst für seine Freundschaft. – Also hat sich der alte MusikTeufel so heftig bey dir gerührt, daß du im Stande wärst die Idee zu faßen deine ganze jezige Existenz aufzugeben?Nach Alexander Hildebrand, Zwischen Wandertruppen und Bürgerkommission 1765–1857, in: Theater in Wiesbaden 1765–1978, hg. vom Hessischen Staatstheater Wiesbaden, Wiesbaden 1978, S. 11–12 wollte Ungern-Sternberg zunächst Gottfried Weber anstellen, der dann aber Carl Maria von Weber vorschlug. Belege für diese Behauptung ließen sich nicht finden, möglicherweise könnte diese Briefstelle darauf hindeuten; vgl. dazu Brief an Giacomo Meyerbeer vom 12. August 1811 ich kann mir dieß sehr wohl denken bey Anläßen wie ein SamoriAnspielung auf die Aufführung von Georg Joseph Voglers Oper Samori am 30. Juni in Darmstadt, vgl. Brief an Gottfried Weber vom 30. Januar 1811 pp. Was gäbe ich darum wenn ich hätte bey euch seyn können und diesen hohen Genuß theilen. ich hoffe du wirst mir ausführlicher über die Aufführung schreiben damit ich etwas für die hiesigen BlätterLaut Brief an Gottfried Weber vom 19. Juli 1811 erhielt Weber am 14. Juli Gottfrieds Brief vom 9. Juli und verzeichnet im TB vom 15. Juli Arbeiten an Korrepondenz-Nachrichten für das Gesellschaftsblatt. Im Gesellschaftsblatt für gebildete Stände, Nr. 56 (17. Juli 1811), Sp. 456 erschien ein Bericht über die Aufführung des Samori in Darmstadt, der demnach von Weber stammen dürfte (vgl. Weber-Schriften). Ein fast wörtlich übereinstimmender Bericht folgte in: Baierische National-Zeitung, Nr. 176 (27. Juli 1811), S. 715. Weber hat dabei allerdings lediglich den Bericht Gottfried Webers umgearbeitet, vgl. Brief an Gottfried Weber vom 19. Juli 1811. arrang: kann. Meinen Brief vom 3t nebst Symbol für Rundschreiben/Zirkulare wirst du nun erhalten haben. der Gedanke in Eurer Nähe zu wohnen ist auch kein kleines Gewicht auf der Schaale des Zusagens. daß der Simmrok so jammert ist ein ächter Verleger Kniff, er macht mir es nicht beßer. – Glaube mir daß es mich schon längst genug gewurmt hat, daß deine S:[onate] noch nicht angezeigtZur Rezension von Gottfried Webers Klaviersonate op. 15 vgl. Brief an Gottfried Weber vom 30. April 1811. ist. ich weis zwar in diesem Augenblik noch nicht wie ich es anfange, es soll aber gewiß und bald geschehen und zwar ordentlichVgl. Weberschriften. aufs Morgenbl:att habe ich kein rechtes Fiduz, sie haben die Rec: von Gänsb:Vermutlich gemeint ist Meyerbeers Rezension von Gänsbachers 6 Liedern mit Begleitung der Gitarre, die Weber am 20. April Cotta übersandt hatte (vgl. Brief an Cottendorf Cotta vom 20. April 1811). Die Rezension erschien dann doch noch im Morgenblatt für gebildete Stände in Jg. 5, Nr. 169 (16. Juli 1811), S. 676 (vgl. Schriften). Von einer Rezension aus Gänsbachers Feder ist weder im TB noch in den Briefen dieser Zeit die Rede. auch nicht abgedrukt. wollen sich vielleicht gar nicht mit Mus: Rec:Musik Recensionen befaßen.

Nunlebe wohl ich kann nichts mehr schreiben der Kopf ist mir zu voll. Antworte sogleich undausführlich, damit ich weis was ich zu thun habe, ob ich kommen soll oder erst nochcorrespondiren. das lezte wird wohl das Beste seyn, denn Reise Geld muß man mir ja auchauf jeden Fall geben. Grüße deine liebe Frau, den Buben pp pppewig dein Weber. M: d: 8t July 1811.

Die Beylage hat mich überrascht, eine hübsche Attention von SendtnerUm welche Beilage von Jacob Ignaz Sendtner es sich handelt, war nicht zu ermitteln; im Gesellschaftsblatt für gebildete Stände findet sich kein Artikel, der mit dieser Bemerkung in Zusammenhang stehen könnte. [nochmals prüfen!].