Wohlgebohrner Herr!
Das Vergnügen welches mir Ihr schöner Gesang im OpferfestWeber hatte am 3. März 1811 in Bamberg eine
Probe und die Aufführung von Peter Winters Oper Das unterbrochene Opferfest besucht und in seinem Tagebuch den Tenoristen Bader ausdrücklich erwähnt., während meiner Durchreisse durch Bamberg d: 3t März gemacht hat, war mir immer noch zu unvergeßlich als daß ich nicht bey jeder Frage nach einem braven Tenoristen an Sie hätte denken sollen. H: Direktor Liebich wünscht das Vergnügen zu haben, Sie Gastrollen auf seiner Bühne geben zu sehen, und da ich ihm von Ihnen sprach, so übertrug
er mir das angenehme Geschäft Ihnen beyliegenden Brief zu übersendenDer Brief Liebichs an Bader, ausgelöst durch ein Gespräch Webers mit Liebich am 7. Dezember 1811 (vgl. Tagebuch), ist nicht überliefert.. Sie werden an ihm einen geraden biedern Mann finden, der von seinen Schauspielern sowohl als vom Publikum allgemein geliebt ist. man ist so oft in dem Fall, besonders der Künstler, zur weiteren
Bildung eine Reise zu unternehmen, daß ich glaubte Ihnen mit diesem Antrag nicht
unangenehm zu kommen. Meinem Freund H: Bode bitte mich sehr zu empfehlen, und ich hätte
schon längst auf ein paar Zeilen seiner Hand mit Sehnsucht gewartet.
indem ich Sie bitte H: Liebich bald zu antworten, habe ich die Ehre zu seyn, mit aller Achtung
E: Wohlgebohren
ergebener Diener
Carl Marie von Weber.
Prag d: 11t Dec: 1811.
Wollen Sie mich mit einer Antwort beehren, so bitte ich Ihren Brief nach Dresden Post restant zu sendenIm Tagebuch ist weder während des kurzen Besuches in Dresden vom 24. bis 26. Dezember 1811 noch im Februar 1812 ein Brief Baders verzeichnet..