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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)
1 Bl. (2 b. S. u. 4 angeklebte Zeilen)
Siegelrest
Rötelmarkierungen von
urspr. 1 DBl., Bl. 2 bis auf 4 Zeilen von Max Maria Weber abgeschnitten und verschenkt
am unteren Rand von Bl. 2r Schenkungsvermerk von Max Maria Weber: noch ca. 10 Zeilen
unbedeutendes Herrn C. Servas in
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe
Übertragung folgt den ER der WeGA
Bald müßte ich meinen Brief auch so anfangen wie du den deinigen vom 20t huj:
No: 14tens wollen die Leute
Heute alle Geld von mir haben, da ich Gestern welches
eingenommen. Gott sey es 1000mal gedankt, daß diese 3 Tage vorüber sind, ich bin so
erschöpft und angegriffen, daß ich ganz heiser bin und Halsweh habe. Wie ich denn immer
alles, wo andere nur zulangen dürfen, mit unsäglicher Mühe und Noth erringen und
erkämpfen muß, so gieng es mir auch jezt, troz der größten Bereitwilligkeit von allen
Seiten. t Abends war ich bey Sebaldst war ein stürmischer Tag, der Wagen ließ mich sizzen,
und dann der Buchdrukker mit den Zetteln die ich zu den Visiten
beym pp haben mußte, ich fuhr darnach endlich,
und verfehlte sie, wie ich ihrer zulezt habhaft wurde, so fuhr der PalaisCharlottenburgBeersMad: t verfehlte ich den 2mal. Hatte dann Probe von 10–2 Uhr. Aß bey LauskaSchönhausenBrosensGuittar Geklimper und singen bezahlen mußte. t Vormittags hatte ich
noch eine Menge Visiten zu machen, Einladungen, und andre Arrangements, speiste bey Beerspp und fuhr um 6 Uhr ins Concert los gieng wie du aus beyliegendem Zettel ersehen
kannst
Die Einnahme war recht schön, doch weiß ich
noch nicht genau wie viel da noch nicht alles eingegangen ist. Es war viel voller als
bey Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 1814, Nr. 89 (26. Juli) und Nr. 90 (28. Juli) sowie die Berichte ebd., Nr. 92 (2. August) und in AmZ, Jg. 16, Nr. 34 (24. August 1814), Sp. 571f.Concert seit langer Zeit. alle
pp
Die Unkosten verbittern einem das Leben, da
sie so enorm sind, denke ich habe gegen 60
Ducaten in Gold Unkosten. das will eingenommen sein. doch ich
bin sehr zufrieden daß alles so gut gieng und die Leute wieder eine Weile an mich denken
werden.
Dem Himmel sey Dank und Lob, daß deine
Stimmung heiterer ist, und ich beruhigt an mein theures liebes Mukkerl denken kann. Das
war ja das einzige was ich noch wünschte und von Gott erbat. Wenn ich dich froh und
glüklich weiß, so habe ich für mich keinen anderen Wunsch mehr. liebte ihn nicht. Durch Klugheit läßt sich das Lachen nicht erzwingen. Liebwerda
Du hast mich Unrecht verstanden in Hinsicht
der Brief Beantwortungen, ich meynte damit Geschäfts Sachen, und nicht Dinge die nicht
genug ins Meer der Vergeßenheit versenkt werden können. LiebichClamSilvana