WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Carl Graf von Brühl in Berlin <lb/>Dresden, Donnerstag, 3. Juli 1817 Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

betr. Brühls Antrag an Weber, die Kapellmeisterstelle der verstorbenen Gürrlich anzunehmen; legt offen sein Für und Wider dar und macht von den Bedingungen in Berlin (Stellung gegenüber den Kollegen, Gehalt) abhängig, ob er den Antrag annehmen werde Zuvörderst erlauben Sie mir Ihnen mein herzliches Beileid D Dresden Sächsische Landesbibliothek – Staats– und Universitätsbibliothek Dresden, Musikabteilung Mscr. Dresd. App. 514 A, 2338

1 DBl. (2 b. S. von Weber), auf Bl. 2r ist Brühls Antwortentwurf notiert

am oberen Rand der Rectoseite Präsentationsvermerk von fremder Hand (Tinte): Pr d. 6 Julij 1817

MMW II, S. 98–99 Brühl, S. 13–14
D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Mus. ms. autogr. theor. C. M. v. Weber WFN 6 (VII), Bl. 54/v

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 3. Juli 1817 Brühl, Carl Graf von Berlin German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Abweichungen des Entwurfs als Apparat eingearbeitet und in Absprache mit FZ auf grün gesetzt Entwurf als 2. Textzeugen aufgenommen, Status wieder herabgesetzt nach Durchsicht von Frank Ziegler (u. EB) status erhöht Status geändert ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Brief überarbeitet Ersteinrichtung des Brieftextes und Auszeichnen der Personen. Brief-Header geändert Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1
Hochgebohrner Herr Graf! Hochzuverehrendster Herr GeneralIntendant!An den H. Grafen Brühl. Dresden d: 3t July 17

Zuvörderst erlauben Sie mir Ihnen mein herzliches Beileid über den Verlust des wakkern, fleißigen, rechtlichen, und in jeder Rüksicht so achtungswerthen Gürrlichs, auszusprechen, — und sodann meine dankende Anerkennung für E: Hochgebohren gütige Gesinnungen gegen mich.

Allerdings hat Berlin in mancherlei Beziehung, viel anziehendes und Werthes für mich, aber ich müßte sehr ungerecht sein, wenn ich nicht anerkennen wollte, mit wie vielviel zuvorkomender Güte und Achtung ich hier aufgenomen worden bin, und wie sehr ein ehrendes Vertrauen meiner Vorgesezten und Kollegen mich in meinem Wirken so thätig unterstüzt und befördert.

Da ich aber bald noch andere Pflichten haben werde, so würde es mirmir es wohl nicht verargt werden können, wenn ich eine vortheilhaftere Existenz, als meine Jezige, — derselben vorzöge. Ob nun dieses der Fall ist, hängt lediglich von den Bestimungen Ew:E. Hochgebohren ab.

Das Erste, und Wichtigste, ist jedem redlichen Künstlerjedem redlichen Künstler ist sein Wirkungskreiß. Hier bildet die deutsche Oper ein Departement für sich, das unmittelbar ganz von meiner Leitung abhängt, und wo das, was geschieht, ich als meine Schöpfung anzusehen die Freude und den erlaubten künstlerischen Stolz haben darf. Wie würde sich dagegen mein Verhältniß in BerlinB:, denen anderen Herren KapellMeisternH: K: gegenüber gestalten? Und in wie fern würde ich ohne engende Feßeln wirken können, ohne zugleich /: wie wohl der seelige Gürrlich aus übertriebener Güte that :/ alle Arbeit allein zu tragen?

Mein Gehalt hier, besteht vor der Hand aus 1500 rh: bei sehr mäßigen Abgaben, und einer wenigstens ein Drittheil wohlfeileren Lebensweise als in Berlin.

Damit würde sich vielleicht der Gehalt der Königl: Preuß: KapellMster:k preu: K: Meister der meines Wißens dermalen sich auf 2300 rh: beläuft, ohngefähr ausgleichen.

Mit Bitten oder Ersuchen irgend einer Art zu belästigen, ist meine Sache nicht, ich kann also durchaus keine Rechnung auf eine dadurch künftig zu hoffende Verbeßerung machen, und muß darum, durch mannichfache Erfahrung belehrt, —durch mannichfache Erfahrung belehrt, darum bitten, mir gleich von Anfang an alles möglichst klar und bestimmt auszusprechen.

Ew: Hochgebohren so oft und schön mir gezeigt und erwiesenengegen mich ausgesprochenen, und bewiesenen Güte und Freundschaft vertrauend, spreche ich so offen und unumwunden, in klarer Darlegung meiner Verhältniße, mit Hochdenenselben; und erwarte nun Ihre gefälligen weiteren und genaueren Bestimmungen, indem ich die Ehre habeund erstarre mit den Ausdrükken der vollkommensten Hochachtung und Verehrung zu seyn. E: HochgebohrenHoch: ganz ergebenster C: M: von Weber Dresden d: 3t July 1817.