WeGA, Briefe, Digitale Edition Carl Maria von Weber an Caroline Brandt in Prag <lb/>Dresden, Freitag, 12. September 1817 (Nr. 89) Weber, Carl Maria von Veit, Joachim Übertragung Eveline Bartlitz Joachim Veit

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Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)

klagt über die viele Arbeit in der neuen Wohnung und mit den Handwerkern, hat einen Brief von Brühl erhalten, in dem jener die Hoffnung noch nicht aufgiebt, aber nun kann er nicht mehr nach Berlin gehen, da er sich eingerichtet habe Ich bin so außerordentlich mit dir beschäftigt D Berlin Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung Weberiana Cl. II A a 2, 21

1 Bl. (2 b. S. einschl. Adr.)

Siegelspur und -loch

durch Wasserschaden einzelne stark verblasste Passagen

am unteren Rand der Adressen-Seite Zusatz von F. W. Jähns (Tinte): Carl Maria von Weber an seine Braut. Eigenhändig., auf der Briefseite zum Datum (mit Bleistift): Dresden.

vermutlich zu jenen 60 Weber-Briefen gehörig, die Max Maria von Weber Anfang 1854 an Friedrich Wilhelm Jähns verkaufte; vgl. Max Jähns, Friedrich Wilhelm Jähns und Max Jähns. Ein Familiengemälde für die Freunde, hg. von Karl Koetschau, Dresden 1906, S. 403

Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe, Sämtliche Briefe

Übertragung folgt den ER der WeGA

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Weber, Carl Maria von Dresden 12. September 1817 Weber, Caroline Prag German Obsoletes Element tei:textClass entfernt Endkorrektur, Kommentar und lt. FZ auf grün gesetzt Korrekturen und Ergänzungen für FZ ID und @keys gegen nicht-sprechende ersetzt. Autopsie Brief überarbeitet Erssteinrichtung des Brieftextes und Auszeichnung der Personen. Brief-Header geändert Initiale Transformation aus askSam DB Briefe1 Faksimiles verlinkt.
An Mademoiselle Carolina Brandt. dermalen Mitglied des Ständischen Theaters zu Prag. Kohlmarkt 514. 2t Stok.
No: 89. d: 12t Sept: 1817. Vielgeliebte Mukkin!

Ich bin so außerordentlich mit dir beschäftigt, daß ich gar nicht zu dir kommen kann. Die Arbeitsleute machen mir den Kopf toll, um mich herum nichts als Zerstörung, Staub und Lärm, von einer Stube in die andere retirire ich, und werde bald nicht mehr wißen wohin. seit 4 Tagen habe ich nicht einmal mein Tagebuch eingetragenGemeint ist wohl die Reinschrift im Tagebuch, nicht aber die fortlaufend festgehaltenen Notizen, denn im bezeichneten Zeitraum unterscheiden sich die Einträge nicht vom sonst Üblichen.. dein lieber Brief No: 3 – 90. hat mir wegen seines heiteren Sinnes viel Freude gemacht. Die Fremden kommen mir immer ungelegen, denn ich bin nicht gleich so scharmant, und gesehen haben sie mich jaMit den Fremden könnten Prof. J. N. Zizius und sein Begleiter Schweizer aus Wien gemeint sein, die vermutlich über Prag nach Dresden gereist waren und auch Kontakt zu Caroline Brandt gesucht haben dürften. In Webers Tagebuch werden sie zwischen dem 9. und 13. September 1817 mehrfach erwähnt.. alle Tage auf dem Baade, haben sie gute Augen gehabt. – inzwischen da du sie einmal empfiehlst muß ich wohl das möglichst freundliche Gesicht hervorsuchen. Dasß du bös warst, wußt ich wohl, denn du bist noch immer das verzogene eigenwillige Kind, daßs den Tisch schlägt an dem es sich gestoßen hat, zum Glük dauert es nicht lange und du komst selbst wieder zur Vernunft, und wenn wir beisammen sind, vergehts noch schneller, ich laße dich dann allein in deinem Nest wenn du den Raptus hast, und kom erst wieder bei guter Stund. gelte? Die Hoffnung zum früher kommen laße ja nicht zu feste Wurzel faßen, noch immer weiß ich nichts bestimtes. daß du bei GustelMöglicherweise könnte August Pomsel gemeint sein; seine Funktion als Brautführer bei der Weberschen Hochzeit spricht für ein entsprechendes Vertrauensverhältnis. Es wäre denkbar, dass Pomsel und seine Frau als vorübergehende Gastgeber für Caroline Brandt im Gespräch waren; vielleicht thematisierte Weber dies auch in seinem Brief an Mad. Pomsel vom 8. September 1817. bleiben kannst ist gut, und wußt ich im Voraus.

Jezt kann ich dich gewiß nicht mit einem bösen Auge ansehen, denn ich habe mir vorgestern die HünerAugen wett machen laßenIm Tagebuch ist die HünerAugenOperation am 11. September eingetragen., worüber ich sehr froh bin. Von Brühl habe ich endlich einen Brief erhalten, worin er immer die Hoffnung noch nicht aufgiebt, aber nun ist die Reihe an mir nicht zu können, denn habe ich einmal mein Nest so fest gebaut, ist es schwer mich wieder heraus zu bringen. – Meine Matraze geb ich nicht der Magd, vielleicht hat sie ihr Bett. Der Bediente hat sein eigenes, und schläft allerdings bei uns im Hause. Es ist mir lieb daß dir selbst der Wiener Plan nicht gescheit vorkömt, du wirst meine Bestätigung jezt schon darüber haben. Ich werde knapp in 4 Wochen mit All dem Einrichten fertig, weil es so von Grund aus geschehen muß. in einem Zimmer ist eine förmliche Tischler Werkstatt aufgeschlagen. Die Wahl der Farben pp macht mir viel Kummer, wenn es dir nun am Ende gefällt, und auch mir, ich bin etwas schwer zufrieden zu stellen in solchen Dingen, denn ich habe zu viel Schönes in meinem Leben gesehen. Gestern habe ich wieder etwas rein für dich gekauftLaut Tagebuch hatte Weber einen Teppich sowie Vorhangstoff gekauft. und dir einen großen Kleider Schrank bestellt. aber troz alle dem wirst du noch viel viel zu thun übrig haben. das TheeZeug ist sehr schön ausgefallen, und auch das Porzellän für den Tisch ist nicht übel, freilich nicht so schön als ich es wollte, aber das kam mir zu hoch, H: Morlachi ist abgereißtMorlacchi hatte Urlaub erhalten, um zwei Opernaufträge in Italien ausführen zu können. Für Neapel schrieb er La Boadicea, für Mailand Gianni di Parigi. Er kehrte erst im Juni 1818 nach Dresden zurück; vgl. AmZ, Jg. 20, Nr. 29 (22. Juli 1818), Sp. 530., und übrigens ziemlich Ruhe und Frieden bis auf das diese viele Arbeit, Briefe pp mir über den Kopf wächst da ich gar nichts als meine Proben halten, und übrigens beklage dich nicht über den kurzen Brief, und bedenke daß ohnedieß

Grüße mir Dr. und die Mutter aufs beste. Gott segne dich + + + und erhalte dich gesund und heiter, sey brav und behalte lieb deinen dich über alles liebenden Carl.