## Title: Carl Maria von Weber an Friedrich Ludwig Schmidt in Hamburg. Dresden, Sonntag, 4. März 1821 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041726 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Herrn Director Schmidt Wohlgebohren zu Hamburg durch Einschluß. Wohlgebohrner Herr! Sehr verehrter H: Direktor! Da nun die Eröffnung des Schauspielhauses in Berlin, und mit ihr die Aufführung meines Freyschützen, auf den Monat May festgesezt ist, so muß mir daran gelegen sein, meine Oper verbreitet zu wißen. Ich gebe mir also hiemit die Ehre sie der geehrten Theaterdirektion zu Hamburg zum Gebrauch für ihre Bühne anzubieten. um den Ankauf zu erleichtern bestimme ich das gewiß sehr mäßige Honorar von zwanzig Fried. dor in Golde für die Mittheilung der Partitur und des Buchs. Haben Sie die Güte, verehrter Herr und Freund, mir baldigst wißen zu laßen, ob sie Ihnen dafür genehm ist. Mit Vergnügen gedenke ich meines lieben Hamburgs, und hege sehr den Wunsch es einmal auf längere Zeit zu besuchen. Vielleicht bringt mir die Zeit, mehr Freyheit von eigentlichen DienstGeschäften; denn es könnte wohl so weit komen, daß ich selbst die Auflösung unsrer deutschen Oper wünschen und veranlaßen müßte. – Es ist fast gewiß daß wir Gerstäkker verliehren. für uns, in der Stellung der Dinge hier, ein unersezlicher Verlust. Es gehen überhaupt in der BühnenWelt allerley Katastrophen vor. das Weimarsche Theater zersplittert fast ganz, Lorzings, Unzelmanns pp gehen ab. dagegen wollen Deßau und Gotha neue Bühnen gründen. Erlauben Sie mir die Bitte, Ihren Direktor Herzfeld achtungsvollst von mir zu grüßen, und genehmigen Sie die Ausdrükke der wahrhaft herzlichen und vollkommnen Achtung, mit welcher ich zu sein die Ehre habe. Ew. Wohlgebohren [ganz ergebener] [Carl Maria von Weber.] Dresden d: 4t März 1821