## Title: Carl Maria von Weber an die Vorsteher des Concert-Vereins in Dresden. Dresden, Sonntag, 14. Oktober 1821 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041790 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ An die VorsteherH: Vorsteher des Concert Vereins, die Königl: KammermusikerKönigl: K: Musiker, Herren Eisert, Limberg, Roth, Schmiedel Meine lieben Herren und Freunde! Sie haben mich vor geraumer Zeit eingeladen Ihnen bei Ihren zu gebenden Concerten mitzuwirken. Ichich habe Ihnen dieses mit der freudigen Bereitwilligkeit zugesagt die mich stets belebt wenn ich irgend einen guten Zwek befördern kann; der mir bei diesem KonzertConcertUnternehmen klar sich darzulegen schien, da es es der Kapelle Gelegenheit Gelegenheit zur weitern Bildung, Nuzzen, und Aneiferung junger Talente, – dem Publikum, einen bisher ungepflegten Zweig der Kunst – bietet. Sie werden sich errinnern meine Herren, daß ich Sie besonders darauf hinwieß, alle Kräfte der Königl: Institute zu vereinigen; und mich für nichts anderes anzusehen als einen einzelnen Theil des Ganzen, der auf ergangene Einladung, Z: B: dirigirt, weil nun eben das Dirigiren sein Geschäft ist; wie das Singen das des Sängers, u: s: w: Ich hattehatte bei meinem Versprechen blos auf das Gute der Sache gesehen, und – wie es mir schon oft begegnet, –nicht, wie immer es mir schon oft begegnet nicht um mich geblikt, oder ängstlich erwogen, was man da und dort davon halten würde. Eineeine fünfjährige Erfahrung konnte mich leider noch nicht dahin bringen bloßen Rüksichten zu huldigen, und darüber das wahre Gute ungethan zu laßen ungethan zu laßen. Meine sehr wankende Gesundheit fängt aberaber an mein Lehrer zu werden werden: von der traurigen Ueberzeugung unterstüzt, daß das was ich mit ihr opfre, mit in gargar keinem VerhältnißVerhältniße zu dem steht was ich damit für den hiesigen KunstZustand erkaufe. | Die mir Uebelwollenden haben all meinem Streben und Wirken den Stempel des sich hervordrängen wollens, Alleinherrschens, und der scharfenscharfen Opposition gegen alles Treiben Anderer, aufzudrükken gesucht. Es kann nicht fehlen daß man, diese Ansicht nach Oben und Unten zu verbreiten bemüht, mir schon eine Reihe der bittersten Erfahrungen zugezogen hat. Es giebt also für mich nur ein Mittel eine Art von ruhigem Hafen zu gewinnen; wenn ich nehmlichnehmlich durchaus allem außer meinem DienstVerhältniß vorkomenden Direktorial Wirken für immer entsage. In Folge dieser Ueberzeugung muß ich Sie also benachrichtigenersuchen, – es ist mir wahrlich recht schmerzlich dieß sagen zu müßen – daß ich durchaus als Dirigirender keinen Antheil an Ihren KonzertenConcerten nehmen kann. Ich glaube Ihnen Um Ihnen aber darzuthun darzuthun daß ichich nur meiner Stellung als Kapellmeister hier,hier ich zu diesen Entschluß schuldig zu sein glaube schuldig zu sein glaube, und als Künstler mit herzlicher Freude Ihnen jeden Beweiß meiner Theilnahme zu geben niezu geben […] nie aufhören werde, – erbiete ich mich sehr gerne, wenn Sie es Ihrem Unternehmen für zuträglich halten, als Klavierspieler meinen Theil beizutragen. Endlich Endlich glaube ich noch bemerken zu müßen, daß diese wahrhaft freundschaftliche Mittheilung kein nicht etwa einen der verborgenen Zwekke habe, die man mir so oft gerne, oft gerade dannoft gerade dann unterschieben möchte je klarer meine Handlungsweise vor Augen liegt. Ich will weder mehr gebeten sein, als Sie es schon freundlichst gethan haben, noch will ich mich hierdurch gleichsam verwahrt, oder Resultate irgend einer | Art herbeigeführt haben.oder Resultate irgend einer Art herbeigeführt haben. Ich wünsche nur RuheRuhe, um meiner Gesundheit willen, und werde sie nur in gänzlicher Zurükgezogenheit finden. Mögen Sie hierin auch das wahrhafte Mitteldas wahrhaften Mittel für Ihre Ruhe sehen, und die herzliche Theilnahme nicht verkennen, mit der ich gewiß der so achtungswerthen Kapelle zugethan bin. Freundschaftlichst achtend Meine Herren Ihr bereitwilliger Freund C. M. von Weber Dresden d: 14t 8b 1821.