## Title: Carl Maria von Weber an Helmina von Chézy in Dresden. Dresden, Dienstag, 9. April 1822 ## Author: Weber, Carl Maria von ## Version: 4.9.1 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A041929 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Frau von Chezy Hochwohlgebohren Ihrem Wunsche verehrte Freundin gemäß, folgen hier meine Gedankensplitter. L:[ysiarts] und Eglantines Erscheinen verjagt die Landleute. Adolar bleibt. Terzett. heftiger Zank. verschiedene Grobheiten, Adolar als kontrastirende dumpfe Gegenstimme. Lys. Hohn erbittert Egl: so, daß sie alles verrathen und sich mit ihm verderben will. Lys: frech entschloßen zieht den Dolch gegen sie. sie ruft Hülfe, flieht, Adolar springt hinzu, doch die That ist geschehen. den Kampf zwischen Ad: und Lys: verhindert das herbeiströmende Volk. die sterbende Eglant: bekennt kurz ihre That, mehr Eury: Unschuld als ihre Schuld bezeugend. bei dem lezten Wort tritt der König mit Gefolge hinzu. Adolar ihm entgegen — unschuldig ist die Geliebte pp König schikt den Lysiart zum Tode; Chor heil dem König pp Adolar stürmt, „zu ihr.[“] der Chor eben so voll Freuden. der König steht ernst und verschloßen und tritt plözlich mit einem - „halt ein![“] dazwischen. der Freuden Laut verstumme pp gebiete männlich deinem Schmerz pp Euryanthe ist nicht mehr. Ausruf des Schrekkens. Tiefe Stille. Trauermusik von Ferne. Eury auf einer Bahre mit Rosen geschmükt. Adolar zu ihren Füßen, sanfter Chor in wenig Worten. alles ist über sie gebeugt. Emas Geist von allen ungesehn schwebt über Euryanth weg — Euryanthe schlägt die Augen auf p p p p p p p und, die Sache ist aus, und gut. Könnte ich doch so schon nach der ersten Vorstellung sagen. Mit herzlicher Achtung Ihr Weber Dresden d: 9t Aprill 22.