Sechs Lieder mit Begleit. d. Pianof.von G. W. Fink
Version 4.9.1 of February 5, 2024
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Machine-Readable Transcriptions of Newspaper Articles about Music and Theatre Performances in the early 19th Century
Zuschreibung: namentlich gezeichnet (Carl Marie von Weber); lt.
Die Bekanntschaft von
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
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Eine freundliche Erscheinung in unsrer, an wahren Lieder-Dichtern und wahren Lieder-Componisten nicht eben reichen Zeit! Volkslieder, seine häuslichen Andachten etc.Häusliche Andachten, in christlichen, mehrstimmigen Liedern, (auch einstimmig mit Klavierbegleitung.), Volkslieder mit und ohne Clavierbegleitung, Vier Weinlieder sowie Lieder und Balladen in thüringischer Mundart erschienen bereits ab 1810. Bekannt wurde Fink später v. a. durch seinen Musikalischen Hausschatz der Deutschen, eine Sammlung von 1000 Liedern und Gesängen, Mayer und Wiegand 1843.
Ein tief fühlendes, inneres Leben herrscht in dieser Sammlung; die Empfindungen des Herzlichen und Gemüthlichen sind aber darin vorherrschend. Das einzige, No. 4, Gottes Engel, schreitet prächtiger einher. Text und Musik verschwistern sich zum herrlichsten Verein. Die Forderungen des Liedes sind im hohen Grade erfüllt. In jedem Vers fällt derselbe Ausdruck auf dieselben Stellen; und dadurch entstand die Möglichkeit, mit Einer Melodie das Lied von 4–5 Strophen zu umfassen, ohne weder der Declamation, noch dem Ausdrucke zu nahe zu treten. – Wir gehen die 6 Nummern kurz durch!
1. Glück der Sehnsucht. C dur. Die Sehnsucht einer schuldlosen, reinen Seele, die Rec. nicht besser zu bezeichnen weiss, als wenn er die letzten Worte aushebt:
noch scheut ich die Lüfte und weis doch was,
Bin glücklich – doch werden die Augen mir nass!
Die Verlängerung des Rhythmus, Takt 7–8, ist von lieblicher Wirkung. Der Verf. schreitet überhaupt manchmal aus den gewöhnlichen Formen des eingepreßten 4–8taktigen Zuschnitts heraus, aber nur da, wo es von entschiedener, eigner Wirkung ist, und folglich auch um so besonnener geschehen muss und kann! – 2. Die Täubchen der Liebe, ist sehr artig, scheint aber Rec. am wenigsten von Bedeutung. – 3. Die Treue, vierstimmig, ohne Klavierbegleitung, oder einstimmig mit Begleitung, zu singen. Die Musik spricht ganz den ruhigen Charakter eines empfindungsvollen, treuen Herzens aus. Auch die Wahl der Tonart, As dur, ist diesem angemessen. – 4. Gottes Engel, E dur, im Tone des väterlichen, aber noch kräftigen Greises, auch bloß für eine Männerstimme von Wirkung. Der Text spricht das reine, hohe Gefühl für den Unendlichen in Die Liebenden, Duettino, G dur, hält Rec. für das Gelungenste dieser Sammlung. Es scheint unmöglich, etwas Naiveres und einfacher Rührendes zu schreiben, als was diese
6. Abschied vom Liebchen, B dur, nähert sich am meisten der gewöhnlichen Liederform im Ton und Ausdruck, und trägt weniger das Gepräge der Eigenthümlichkeit, wie die vorigen, obwol es darum dennoch ein schönes Lied bleibt.
Schlüsslich muß Rec. noch einige Kleinigkeiten bemerken, die dem Hrn. Verf. beweisen sollen, wie aufmerksam er alles ergreift, was von ihm kömmt. Es sind nämlich gewisse Wendungen und harmonische Querstände gemeynt, die vielleicht manchem strengen Kritiker auffallen könnten. Z. B. No. 1. Takt 17
Rec. hätte dies für einen Druckfehler gehalten, wenn er nicht gefunden, dass der Comp. öfters so schreibt. Z. B. Takt 24. in demselben Liede; Lied 6, Takt 5, die letzten beyden 4tel etc, wo sie aber immer richtig aufgelöset sind. Sollte
Der Druck ist correkt und deutlich, der Preis mässig; und somit giebt es denn auch keinen äussern Umstand, der verhindern könnte, dass diese Lieder Lieblinge des Publicums würden