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Machine-Readable Transcriptions of Texts from the Carl Maria von Weber Complete Edition (WeGA)
eine silberne Etagere mit zwei Fruchtschalen(ebd.) zu schicken.
1 DBl. (3 b. S. o. Adr.)
Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
The Transcription of the correspondence material follows the editorial principles of the Carl-Maria-von-Weber-Complete-Edition. For complete guidelines compare http://weber-gesamtausgabe.de/de/Editionsrichtlinien.
Nur die dringendste Arbeit, Reisen und überhäufte Berufsthätigkeit haben mich
abhalten können, Ihnen schon längst einmal den herzlichsten Dank für die freundliche
Theilnahme auszusprechen, die Sie mir bei meiner Vermählung gezeigt haben. Es ist
immer erfreulich an Tagen, wo eine mächtige in unser Leben eingreifende Begebenheit
uns empfänglicher für jede Empfindung macht, einen reichen Kreis theurer und lieber
Personen um uns versammelt zu sehen, auf deren Gesichtern man das Mitgefühl für unser
Leid und unsre Freud lesen kann, das ihr Herz hegt; weil durch diese frohe Anschauung
unsre Freude erhöht unser Leid, in dem Gedanken an den Schatz von Liebe, den wir
besitzen, gemindert wird. Gesellen sich aber zu diesem Kreise Persönlichkeiten, die
wir außerorndlich hochschätzen, deren Talente wir bewundern, oder deren Ruhm und
Stellung einen Standpunkt in der Welt erweisen, daß dem Ziele
einst solche Persönlichkeiten, nicht in frommer Bewunderung, sondern in freundlicher,
hochachtender Genossenschaft als Freunde begrüßen zu
können. Dieses Glücks haben Sie hochverehrter Herr Meyerbeer mich theilhaftig gemacht! Mit der frohen Zuversicht, daß der Geist
meines wir
selbst leisten, macht das Ganze des Bedeutungsvollen
unsres Wirkens aus, sondern auch die Leistung, die wir sekundär durch unsere
Thätigkeit, ja oft blos unsere Existenz, hervorrufen ist Verdienst, und was mir von
nun an vergönnt ist, zu wirken, zu werden und zu vollenden, davon ist das Verdienst,
mag es Ihnen auch immerhin unbedeutend scheinen, theilsweise das Ihrige, der Sie mir
an einem Wendepunkte meines Lebens, durch Ihr Erscheinen schon, spornend, aneifernd
und an mein Vorbild mahnend nun entgegen treten.
Für Alles dieses meinen Dank der von Herzen kommt! Wollte Gott ich könnte ihn durch
was andres als Worte aussprechen; vor Allem möchte ich's so können, daß sie mich
meines Vaters und Ihres Freundes würdigen Sohn nennen müßten. Doch zu
solcher
Nächstens, so Gott will, hoffe ich Sie und die vielwerthen Ihrigen, die ich
ehrfurchtvollst zu grüßen bitte, zu sehen denn endlich einmal führen mich meine
Geschäfte wieder (einmal) nach
Für Jetzt sage ich Ihnen ein herzliches Lebewohl! Möge es Gott Ihnen und den Ihren recht wohlgehen lassen, uns aber stets Ihr liebevolles Gedenken erhalten.
Sehen Sie Wilhelm