WeGA, Rezeptionsdokumente, Digitale Edition Aufführungsbesprechung Prag, Ständetheater, 25. Mai 1814 Anonymus Veit, Joachim Stadler, Peter Übertragung Schaffer, Sebastian

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Machine-Readable Transcriptions of Newspaper Acticles about Music and Theatre Performances in the early 19th Century

Anonymus Gastspiele Quandt, Daniel Gottlieb Allgemeiner Deutscher Theater-Anzeiger Sommersche Buchdruckerei Prag 4 30 1814 119 Fraktur

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Ständisches Theater in Prag.

Am 25. Mai trat Hr. Mattausch als Rolla in Kotzebues Trauerspiele Rolla's Tod auf. Dieser indische Held wird von vielen entweder als ein schwärmender Mondschein-Schäfer, oder als Krieger dargestellt, an dem die Außenseite der Wildheit hervortritt. Hr. M. vermied als denkender Künstler diese Mißgriffe, und zog uns durch männliche Festigkeit und Humanität in das Interesse seiner Darstellung, wobei der Charakter an Würde und an Liebenswürdigkeit gewann. Besonders gelangen ihm die Scenen, wo sein Herz mit der Mannheit für Freundschaft und den großen Entschluß der Aufopfrung kämpfte, und mit Festigkeit bestand Seelenstärke den Sieg über Gefahr und Leben, ohne durch Heldenmanier sich lärmend auszusprechen. Zu den vorzüglichsten Momenten seiner schönen Darstellung gehörten die Zusammenkunft mit Alonzo im Gefängniß, wo seine warme Beredsamkeit des Freundes Entschluß bewirkte, die Scene mit dem erwachenden Pizarro, den sein Edelmuth gewann, und die Sterbescene am Altar der liebenden Freundschaft. – Mad. Schröder gab die Elvira mit Feinheit, heroischer Festigkeit und Feuer und bewährte ihr Künstlerverdienst in dieser schweren Charakterdarstellung. – Liebenswürdig erschien Mad. Brunetti als Cora und bewegte uns zur innigsten Theilnahme an ihren MutterfreundenMutterfreuden und Leiden. – Hr. Polawsky gab den Alonzo mit hoher Innigkeit und der ihm eignen Lebhaftigkeit des Spiels, so wie Hr. Wilhelmi den tyrannischen Pizarro mit stiller Kraft, die sich dann aufgeregt, in heftigen Wallungen trotziger Herrschsucht entladete. Den Las-Casas gab Hr. Reineke mit Würde und warmer Beredsamkeit bei lautem Beifall. – Das Ballet: Zephyr und Flora, welches Mad. Horschelt nach Düport für unsere Bühne einrichtete, wurde schon mehrmals mit Beifall gegeben, den die mimische Darstellung und der graziöse Tanz der beiden Schwestern Dlls. Horschelt als Zephyr und als Flora, so wie das liebenswürdige Spiel der kleinen Auguste Schröder, als Amor, und die verdienstliche Mitwirkung der Dem. Frühmann und Mad. Horschelt bei einem sehr guten Ensemble bewirkten.