WeGA, Rezeptionsdokumente, Digitale Edition Aufführungsbesprechung Prag, Ständetheater, Theatervorstellung zur Feier des Geburtstages von Feldmarschall Schwarzenberg, 15. April 1814 Anonymus Veit, Joachim Stadler, Peter Übertragung Charlene Jakob

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Kaiserlich Königlich privilegirte Prager Zeitung Prag 1 16 17. April 1814 61 Fraktur

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Oesterreichische Staaten.

Prag den 15. April. Heute wurde zur Feyer des Geburtsfestes des Sohnes unseres Vaterlandes des Feldmarschalls Fürsten Karl von Schwarzenberg, in dem durchaus beleuchteten Schauspielhause der Schutzgeist von A. von Kotzebue gegeben. Vor Anfang des Stücks sprach Herr Bayer vor dem beleuchteten geschmackvoll gezierten, und mit Lorbeeren umwundenen Namenszug des vaterländischen Helden ein zu dieser Gelegenheit eigens verfertigtes Gedicht, so wie nach Beendigung des Stücks ein von Hrn. Professor J. C. Mikan unter dem Titel: die Befreyer Europas in Paris, verfaßtes Gedicht von Mdme. Sophie Schröder deklamirt wurde. – Deklamation der beiden Künstler, der hohe Gegenstand der Gedichte, und die frohe Stimmung des Publikums, erhöhten den allgemeinen Enthusiasmus, und ein beinahe ununterbrochenes Vivatrufen bei den Namen Franz, Alexander, Wilhelm, Schwarzenberg, oder sonst einem merkwürdigen geliebten Namen der heutigen Zeit unterbrach den herzlichen Vortrag sehr oft. – Wir müssen hier noch eines Umstandes erwähnen, der in der Beschreibung der Festlichkeiten, die in unserer Hauptstadt wegen der Besitznahme von Paris gefeyert worden, übergangen ist. —

Am 12. Abends, wo ganz Prag beleuchtet war, begab sich der Zug der sämmtlichen Bürgergarden, alles Militär, Oesterreicher, Russen, Preußen, und eine unzählige Masse Volkes zu der Schwester des Helden des Vaterlandes, der Frau Fürstin von Lobkowitz, gebornen Fürstin von Schwarzenberg, um ihr den Dank und die Glückwünsche für den entfernten Bruder zuzurufen. – Gerührt dankte die zu dem Thore des Pallastes der frohen Menge entgegengekommene Frau Fürstin, und gab die Versicherung, Ihren durchlauchtigen Bruder von diesem Beweise herzlicher Verehrung verständigen zu wollen. —

Derjenige, der die Gefahr kennt, in der Böhmen, in der Prag geschwebt, von einer Million Krieger erdrückt, verheert, verwüstet, auf Jahrhunderte zu Grunde gerichtet zu werden, wird sich über keine Art des Ausbruchs von Freude über die Rettung des Vaterlandes verwundern; und billig geht hierin Prag jeder andern Stadt in der österreichischen Monarchie, voran. —