## Title: Aufführungsbesprechung Leipzig, Gewandhaus: Konzert zum Besten des Institut-Fonds für alte und kranke Musiker, darin Sinfonie Nr. 2 C-Dur (WeV M.3) von Carl Maria von Weber am 25. November 1839 ## Author: ♰. ## Version: 4.13.0 ## Origin: https://weber-gesamtausgabe.de/A033523 ## License: http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Leipzig, den 29. November 1839. Am 25. November wurde im Saale des Gewandhauses das alljährlich einmal stattfindende Konzert zum Besten des Institut-Fonds für alte und kranke Musiker gegeben. In keiner Stadt der Welt ist vielleicht ein regerer Sinn für Musik, eine lebendigere und ernstere Theilnahme an Allem was darauf Bezug hat zu finden, als in unserem Leipzig, und ein Konzert zu so wohltätigem Zwecke wie der oben genannte, hat deshalb von je her auf wirk same Unterstützung jeder Art mit Sicherheit rechnen können. Ueberdies bilden die aktiven Mitglieder unseres Musiker-Instituts den eigentlichen Kern des hiesigen grossen Orchesters bei den Gewandhauskonzerten; die Leistungen dieses Orchesters waren immer sehr ausgezeichnet, sie haben sich aber besonders in der neueren Zeit unter Dr. F. Mendelssohn-Bartholdy's Direkzion zu solcher Meisterschaft erhoben, sich die ehrende Anerkennung aller Sachverständigen des In- und Auslandes in so hohem Grade erworben, dass jeder Musikfreund gern dankbar das Seinige beiträgt, ein Institut zu fördern, das allein bisher dafür gesorgt hat, hilfsbedürftige Musiker in ihrem Alter zu unterstützen. – Wie immer, so wirkten auch diesmal in diesem Konzerte die bedeutendsten hiesigen Talente mit; das Repertoir bot viel Interessantes und das Publikum war sehr zahlreich versammelt. Eröffnet wurde das Konzert mit einer Sinfonie von K. M. v. Weber (C dur, nachgelassenes Werk, erschienen bei A. M. Schlesinger in Berlin). Wir erinnern uns nicht, diese Sinfonie früher schon hier gehört zu haben. Sie enthält nur drei Theile, ein Allegro, Andante und Finale, von welchem uns die beiden letzteren Sätze am meisten angesprochen haben. Jedenfalls ist das Werk eine frühe Jugendarbeit des verewigten Meisters, in welcher zwar bedeutendes Talent nicht zu verkennen, doch aber auch nur wenig von der Meisterschaft zu finden ist, welche Weber in seinen späteren Werken erreicht hat. So erscheint uns diese Sinfonie namentlich in der Instrumentirung, worin Weber später so überaus vortrefflich war, nicht eben ausgezeichnet. Wenn auch sonach das Werk, zumal bei den Ansprüchen, die man jetzt an Form und Gehalt der Sinfonieen zu machen gewöhnt ist, grosen Kunstgenuss nicht eben gewähren kann, so bleibt es doch immer aus vielfachem Grunde interessant, damit bekannt zu werden, und wir sind daher für die Wahl desselben sehr dankbar. Die Ausführung war unter Leitung unseres tüchtigen Musikdirektors am hiesigen Stadttheater, Herrn Bach, sehr lobenswerth und wurde laut allgemein anerkannt. […] | #lb#♰.