Wolfgang Adolph Gerle an Helmina von Chézy in Berlin
Prag, Freitag, 10. Januar 1823
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Kontext
Absolute Chronologie
Vorausgehend
- 1817-06-27: von Weber
Folgend
- 1824-04-15: an Weber
- 1824-04-16: von Weber
Hochwohlgeboren,
Verehrteste gnädige Frau!
Sie waren so gütig, meinen Vorgänger in der Redaction des Kranzes, Hrn. S. W. Schießler bereits mit einigen schönen Blüthen Ihres Geistes zu beschenken, und ihm sogar, wie er mir sagte, Hoffnung zu machen, unserm vaterländischen Institute eine Erzählung aus Ihrer geistreichen Feder zuzuwenden, und ich kann nicht umhin es zu wagen, Euer Hochwohlgeboren gehorsamst anzuzeigen daß ich vom 1ten Januar 1823 die Redaction dieses Blattes übernommen, zugleich als auch die Bitte hinzuzufügen, die gütige Theilnahme, welche Sie Hrn. Schießler gewährten auch mir nicht zu entziehen.
Da ich wohl weis, daß man Gesuche, die aus werther Hand an uns gelangen nicht so leicht abschlägt, habe ich meinen vieljährigen Freund, Hrn Capellmeister von Weber ersucht, dieses Blatt an Euer Hochwohlgeboren zu besorgen, und sollten Sie vielleicht etwas kleines Lyrisches in | Ihrem Pulte finden, das er vielleicht gerne mit einer Composition begleiten dürfte*.
Indem ich mich und mein Gesuch nochmahls Ihrer Huld und Güte empfehle, bin ich mit der ausgezeichnetsten VerehrungEuer Hochwohlgeboren
gehorsamsterW. A. Gerle.Prag 10 Januar XXIII.
Apparat
Zusammenfassung
teilt ihr mit, dass er die Redaktion des Kranzes von Schießler übernommen hat; bittet um weitere Anteilnahme und darum, für seinen Freund und Vermittler C. M. Weber etwas „kleines Lyrisches“ zu verfassen, das er komponieren könne
Incipit
„Sie waren so gütig, meinen Vorgänger in der Redaction“
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Solveig Schreiter