Friedrich Wilhelm Jähns an Leopold von Sonnleithner in Wien
Berlin, Freitag, 3. Februar 1865

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Des Herrn Dr: von Sonnleithner, Hochwohlgebohren zu Wien.

Hochgeehrtester Herr Doctor.

Sie waren neuerdings so sehr gütig, mich über die Euryanthen-Partitur zu benachrichtigen. Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank dafür und erlauben Sie mir dagegen eine Benachrichtigung und Anfrage. Der Sohn Webers hat mir 7 brochirte Bände des Schikh’schen Journals für Literatur Kunst u. Mode hieher nach Berlin gesandt und zwar auf meine Bitte, zu der ich mich Ihnen und ihm gegenüber dadurch berechtigt glaubte, daß ich wegen eines Weberschen Musikstücks, was ich in diesem Journal enthalten glaubte, mich vor längerer Zeit an Sie wendete, worauf Sie die Güte hatten, mir zu erwidern, daß Herr v. Weber das Journal Ihnen noch nicht zurückgeschickt habe. |

Ich übernahm es nun, das Journal Ihnen zurück zu senden, nachdem ich dasselbe eingesehen haben würde, und ich denke, dadurch nicht gegen Ihre Güte gefehlt zu haben. Leider aber fehlte unter den 7 brochirten Bänden grade der 8te, derjenige, worin ich einzig nur die Nachricht oder wohl gar die Mittheilung jener 2 Gesangstücke von Weber vermuthen muß, a) Lied: „Wenn Kindlein süßen Schlummers Ruhb.) Schlummerlied: „Sohn der Ruhe“ 4stimmig. Es fehlt das 2te Quartal des Jahres 1822, von dem das 1ste, 3te und 4te und das ganze Jahr 1821 (zusammen 7 Bände) durch Herrn v. Weber mir zugesendet wurden. Wenn Sie also, wie zu vermuthen steht, | jenen 2ten Quartal-Band von 1822 bei Sich zurück behalten haben, (denn Herr v. W. berichtet mich, daß er von Ihnen nur diese mir jetzt gesendeten 7 Bände empfing) so möchte ich schönstens bitten, in jenem Bande April, Mai, Juni 1822 wegen oben genannter Lieder gütigst nachsehen zu wollen, ob sie sich in Noten gedruckt darin befinden, und diese Notiz Herrn Haslinger übergeben zu lassen, der dieselbe wiederum die Güte haben wird, sie mir zuzusenden.

Mit dem herzlichen Wunsche, daß Ihnen Ihre schöne neapolitanische Reise, die Sie im Septemb. vor. Jahrs anzutreten gedachten recht wohl bekommen und von möglichst reichem Genusse | für Sie gewesen sein möge, empfehle ich mich Ihnen verehrungsvoll als Euer Hochwohlgeboren
dankbar
ergebenster
F. W. Jähns.

Wann wünschen Sie, daß ich Ihnen die 7 Bände des Journals sende; hat es bis Juli Zeit, so bringe ich sie Ihnen selbst.

Apparat

Zusammenfassung

hat von Max Maria von Weber die von diesem von S. entliehenen 7 Bde der Zeitschrift Journal für Literatur Kunst u. Mode zugeschickt erhalten, fragt, ob er sie bis Juli behalten dürfe und sie dann selbst bei ihm abgeben würde, merkt jedoch an, dass die von ihm gesuchten Lieder nicht in den Bänden enthalten sind, bei denen das 2. Quartal 1822 fehlt, bittet ihn, darin zu prüfen, ob sie darin sind

Incipit

Sie waren neuerdings so sehr gütig

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Wien (A), Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Archiv (A-Wgm)

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (4 b. S. o. Adr.)
    • Auf Bl. 2 r am oberen Blattrand Notizen von Sonnleither (?): „In der Wr. Ztschrift für Kunst, Literatur, Theater u. Mode, 1822, 2tesQuartal, Beilage zu Seite 344 kommt vor das: Schlummerlied von I. F. Castelli; in Musik gesetzt von Carl Maria von Weber. In d: 1822, No 33 ist das andere Lied an Clotilde als Beilage erschienen.“

Textkonstitution

  • „der 8te,“über der Zeile hinzugefügt
  • „fehlt“über der Zeile hinzugefügt
  • „mir“über der Zeile hinzugefügt
  • „mich“sic!
  • „in Noten gedruckt“über der Zeile hinzugefügt
  • „sie“durchgestrichen
  • „… Juli Zeit, so bringe ich“unleserlicher gestrichener Buchstabe

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