Rezension: „Aufforderung zum Tanze“, Rondo brillant Op. 65
Rondo brillant
von Carl Maria von Weber,
Op. 65.
dessen munteren Charakter schon die Ueberschrift:
„Aufforderung zum Tanze“,
ausspricht.
Der geniale Tonsetzer hat uns in seinem hier gegebenen Concert selbst den energisch, geistvollen Vortrag dieses glänzenden Tonstücks hören lassen, welches in Hinsicht der Tonart Des dur und der individuellen Nüancen des Ausdrucks halber schon einen gewandten und sichern Spieler erfordert. Das Melodische ist dennoch in dieser Composition stets hervorstechend. Eine graziöse Einleitung in gemäßigtem Zeitmaaß geht dem Haupt-Motiv vorher, und ein Nachklang derselben schließt auch das Rondo unerwartet in leise verhallenden Accorden. Am schwierigsten ist die fertige Ausführung der feurigen Mittelsätze. Reizende Harmonie und schönen Gesang enthält der leise Satz, „wiegend“ bezeichnet, wie dagegen das leidenschaftliche Minore in F moll kräftig eindringt, das Thema „lusingando“ in C dur leise einschmeichelnd erklingt und wieder zu der dominirenden Tonart Des zurückführt. Wie gesagt, beide gehaltvolle Klavier-Compositionen verdienen studirt und sorgsam ausgeführt zu werden, um verschiedenartige Unterhaltung zu gewähren.
J. P. S.Apparat
Entstehung
–
Verantwortlichkeiten
- Übertragung
- Amiryan-Stein, Aida
Überlieferung
-
Textzeuge: Zeitung für Theater und Musik zur Unterhaltung gebildeter, unbefangener Leser. Eine Begleiterin des Freimüthigen, Bd. 1, Heft 32 (11. August 1821), Sp. 125