Carl Maria von Weber an Johann von Mailáth in Ofen
Dresden, Montag, 16. Mai 1825

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Johann Graf Mailáth

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Ofen in Ungarn

Seit dem 8t huj: ist unser Cheff, der GeneralDirector von Lüttichau, auf einer Reise begriffen, um die Bühnenverhältnisse anderer Städte kennen zu lernen.      mit heutiger Post berichte ich ihm den Wunsch der Mlle: Berwison. Ihre Emphelung ist vollgültig, und ich zweifle nicht dass wenn Mlle Berw: auf Engagement spielt, man ihr sehr bereitwillig entgegen kommen wird.      Hoffentlich wird Ihnen Hr: v: Lüttichau das Nähere selbst schreiben. im July gedenkt auch Er zurük zu seyn, und eine jugendliche Liebhaberin können wir wohl brauchen.

Herzlich habe ich mich gefreut ein Lebens und Liebeszeichen von Ihnen theurer Freund zu erhalten, gewiss bin ich immer der Alte, Ihnen in Achtung und Freundschaft wahrhaft ergeben.

Was die Poeten Freyheit mit dem Schlechtschreiben betrifft, so hoffe ich daß des Musicanten Klaue Sie vollkommenst beruhigen, ja vielleicht bis zu stolzem Dünkel erheben wird.

Ich arbeite nichts. mein Oberon soll zum Winter fertig sein. — ich bin sehr krank, über alle massen trübsinnig, und zu aller Arbeit unfähig.      eine fatale Heiserkeit gegen die ich seit 3 Monaten medizinire, könnte wohl am Ende ein HalsSchwindsucht werden. — Wie Gott will! — ! — !

Mit Freuden höre ich dass es Ihnen jezt wohl geht. und dass wir ein bedeutendes Werk von Ihnen zu erwarten haben. Gott stärke Sie. Was aber die Entzündlichkeiten betrifft, theurer Freund so bleibt das wohl unserer Natur ein für allemal angemessen; und hört es auf, ist der Klotz fertig, wofür uns der Himmel wahren wolle.

Lassen Sie mich zuweilen von Ihnen hören, wenn Sie eine übrige Minute haben, und glauben Sie von ganzem Herzen Ihrem Freund CMvWeber

Apparat

Zusammenfassung

betr. Mailáths Empfehlung der Mlle. Bervisson für ein Engagement in Dresden; W. will Lüttichau verständigen; er sei noch sehr krank und könne nichts arbeiten, obwohl Oberon fertig werden solle; freut sich auf Mailáths neues Werk

Incipit

Seit dem 8t huj: ist unser Cheff, der GeneralDirector

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Eveline Bartlitz; Joachim Veit

Überlieferung

  • Textzeuge: Berlin (D), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung (D-B)
    Signatur: Weberiana Cl. II A f 1, 17a

    Quellenbeschreibung

    • 1 DBl. (2 b. S. einschl. Adr.)
    • PSt: a) DRESDEN | 17. Mai 25; b) OFEN den | 23 May 1825.
    • am oberen Rand der Rectoseite Vermerk von Aloys Fuchs (Tinte): „Carl Maria Weber, Tonkünstler. | gestorben in London, 1826. | an den Grafen Johann Mailáth
    • Brief (abgesehen von Adresse) durchgehend in lateinischer Schrift

    Provenienz

    Dazugehörige Textwiedergaben

    • Hirschberg, Leopold: Grüße eines Todgeweihten. Drei Briefe aus Carl Maria v. Webers letzter Zeit, in: Berliner Tageblatt, 1925, Nr. 449

Textkonstitution

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