Über Festspiel zur Nachfeier der Vermählung des Prinzen Johann am 25. und 28. November 1822

Korrespondenzen und Neuigkeiten.

Dresden, den 28sten November 1822.

Vermählung des Prinzen Johann.

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Die öffentlich hier erscheinenden Blätter werden sich gewiß die Gelegenheit nicht entgehen lassen, das hiesige und das auswärtige Publikum mit ausführlichen Schilderungen der statt gefundenen Feyerlichkeiten zu beschenken. Ich bezeichne Ihnen daher hier nur kurz die vorzüglichern Momente der Festlichkeiten, durch welche sich diese Tage auszeichneten, so weit sie mir bekannt geworden.

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Montags, am 25. November; Abends um seche Uhr, festliche Kantate in dem großen, prachtvollen, nur bey außerordentlichen Veranlassungen geöffneten Opernhause am Zwinger. […] Diese vom Königl. Kapellmeister Morlachi komponirte Kantate ward von dem gesammten Personale der italienischen Oper und der Königl. Kapelle unter der Direction des Herrn Kapellmeisters Maria von Weber ausgeführt, da Herr Morlachi selbst sich durch Krankheit oder andere Abhaltung verhindert sah, diese Direction zu übernehmen. Ohrenzeugen nennen diese Musik eine glückliche Zusammenstellung mehrerer Rossinischer Reminiscenzen. Ich lasse dieses Urtheil auf seinem Werthe beruhen. Morlachi hat indessen hinlänglich bewiesen, daß er wohl selbst Eigenes und Gediegenes geben kann; und daß er es bey dieser Gelegenheit geben wollte, läßt sich billig voraussetzen.

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Heute, Donnerstags am 28. November ist zum Empfang der hohen Vermählten im Theater ein Festspiel von Ludw. Robert; mit Musik von C. M. von Weber angekündigt. Es scheint aus ziemlich heterogenen Elementen zu bestehen, da außer den Repräsentanten der drey Stände des Lehr- Wehr- und Nähr-Standes, auch noch alle neun Musen namentlich und die personificirte Vergangenheit und Zukunft unter den handelnden Personen aufgeführt werden.

Auch Th. Hell hat einen Prolog mit dem Titel: Kampf und Versöhnung, oder über alles Liebe, zur Feyer dieser Vermählung gedichtet. Er ist indessen nicht hier, wohl aber zu Leipzig auf die Bühne gekommen. […] Ich bin sehr neugierig, ob das Robertsche Festspiel, dessen Aufführung ich schwerlich beywohnen werde, die Rivalität mit diesem dichterischen Produkte Th. Hells, in der Meynung des Publikums ausgehalten haben wird. –

Beob. a. d. Elbe.