Nachricht von einem Unfall beim Bau des Schauspielhauses in Berlin

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Vorgestern Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr ereignete sich ein Unglück am Bau des Schauspielhauses. Ein Fensterpfeiler mit den zu beiden Seiten daran liegenden Bogen des alten, stehen gebliebenen Theils der Mauer an der Charlottenstraße stürzte herab, und schlug einen Teil des daselbst angebrachten Gerüstes entzwei, auf welchem mehrere Maurer arbeiteten, die mit demselben herabfielen, und von denen einer unter dem Schutte todt gefunden wurde, drei schwer und sieben mehr oder weniger gefahrlos beschädigt sind. Zufolge des, aus der Königlichen Charité, eingegangenen ärztlichen Gutachtens sind indeß auch die schwer Verwundeten außer Lebensgefahr.

Der Grund dieses Ereignisses liegt ohne Zweifel darin, daß auf ein, vom Feuer stark beschädigtes Mauerwerk seit zwei Jahren Nässe und Frost einwirkten, und dadurch im Innern eine noch größere Zerstörung, als äußerlich schon sichtbar war, angerichtet haben mußten. Kein Merkmahl verrieht den dabei täglich beschäftigten Baumeistern und Arbeitern die Nähe dieses Unglücks; man war eben willens, den obern Theil dieser alten Mauer in einer Höhe von 10 Fuß von oberhalb abzutragen, als dieses Unglück zuvor kam, bei dem nur die Verunglückten zu bedauern sind.

Apparat

Zusammenfassung

Nachricht von einem Unfall beim Bau des Schauspielhauses in Berlin

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Fukerider, Andreas

Überlieferung

  • Textzeuge: Abend-Zeitung, Jg. 3, Nr. 78 (1. April 1819), Bl. 2v

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