Aufführungsbesprechung des Konzertes vom 25. Juni 1821 im Königlichen Schauspielhaus zu Berlin unter der Leitung und Mitwirkung von Carl Maria von Weber

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Musik.

Der Ueberfluß an Artikeln für unsere heutige Zeitung zwingt uns, aus dem vielfach anziehenden Concerte, das die Königl. Intendantur mit dem gefeierten K. M. v. Weber am letzten Montag gab, kurz nur das Pikanteste hervorzuheben. Dahin gehören vor allen Variationen auf ein Norwegisches Thema von Weber, die der als vollendeter Pianist längst bekannte Meister mit dem immer willkommenen Herrn Boucher, höchst gelungen ausführte. Boucher machte sich den originellen Spaß, in einer Cadenz so ziemlich ein Quintessenz von den Thematen aus dem "Freischütz" zu geben, die er rasch improvisirte, und damit dem Komponisten ein artiges Compliment, dem Publikum aber wieder einen interessanten, vergnügten Augenblick machte. Hr. v. Weber spielte außerdem noch eine erst hier ganz beendete Concertscene, in welcher, wie es uns schien, der Schmerz der Trennung und die Wonne des Wiedersehens höchst lyrisch ausgedrückt sind, und ein schwieriges Rondo brillant mit der unübertrefflichen Volubilität der Grazie, dem Genie, die wir schon oft an ihm bewundert haben. Hätten wir Raum Einzelnes zu berühren, wir würden vor allen des ergreifenden Crescendo-Tremulando gedenken, eine Behandlung des Instruments, die Hrn. v. Weber ganz eigenthümlich ist, und die dem Piano einen eigenen, heilig-feierlichen Charakter giebt.

Die eben so bescheidenen als geschickten heimischen Künstler, Hrn. Lenz und Schunke, dürfen wir indeß für ihr gelungenes Spiel mit einem gern gespendeten Lobe nicht übergehen.

Von Andern ein Andermal.

Apparat

Zusammenfassung

Konzertbesprechung

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Veit, Joachim; Jakob, Charlene

Überlieferung

  • Textzeuge: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen, Nr. 77 (28. Juni 1821)

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