Aufführungsbesprechung Straßburg: „Oberon“ von Carl Maria von Weber am 1. Juni 1831

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Nachricht.

Strassburg. Theater […] Am 1sten Juny folgte Oberon von Weber, welcher fünfmal wiederholt wurde, mit immer steigendem Beyfall. Dem. Noisten gab die Rezia mit vieler Auszeichnung, sie sang die ermüdende Partie mit Kunst, verbunden mit einem herzlichen Spiel; es mag wohl der grossen Anstrengung zuzuschreiben seyn, dass sie blos in der ersten Vorstellung die Cavatine: Traure mein Herz … sang, und in den folgenden wegliess. Dem. Unzelmann war als Fatime sehr brav; sie sang mit besonderm Beyfall und Lebendigkeit die Ariette: Arabien mein Heimathland … und das Duett mit Scherasmin: An dem Strande …; ferner mit Rezia: O welches Glück! … Was wohl den Hrn. Musikdirector bewogen hat, in die Mitte dieses Duetts ein Ritardando hineinzuflicken? Es ist erstens nicht angemerkt, und zweytens liegt es schon in der Schreibart des Componisten, indem er dreymal auf dem Worte Glück ¾ Tacte lang verweilt, und das letz[t]e Mal auf den Worten: Welches Glück, einen ganzen und ¾ Tacte lang bleibt, was in dem laufenden Tempo ein hinreichendes Ritardando bewirkt und keine Kälte in den Vortrag wirft. Hr. Heim sang den Hüon mit vieler, auch wohl zu vieler Wärme, welche Hrn. Herget als Oberon abging. Die Chöre waren mit vielem Fleiss einstudirt. Die Partie des Scherasmin, welche durchgängig hoch liegt für einen Bassisten, gehört zu den besten Rollen für Gesang und Spiel des Hrn. Schumann; in dem schönen Quartett: Ueber die blauen Wogen … ist seine Stimme von herrlicher Wirkung. Da an der Scenerie nichts gespart war, namentlich ¦ an einer wandelnden Decoration, so war der Beyfall, den die Oper erhielt, vollkommen.

Apparat

Zusammenfassung

Besprechung der Premiere des „Oberon“ in Straßburg

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Schreiter, Solveig

Überlieferung

  • Textzeuge: Allgemeine Musikalische Zeitung, Jg. 33, Nr. 43 (26. Oktober 1831), Sp. 713f.

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