Korrespondenzbericht zu Webers Leipziger Konzert am 1. Januar 1813

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Aus Leipzig.

Herr Carl Maria v. Weber erfreute uns, bei seiner Durchreise, in dem auf den Neujahrstag fallenden zwölften großen Konzert mit der Aufführung seiner neuesten zwei Tonstücke, einer Cantate und eines Pianoforte Konzerts, und verschönerte durch diese trefflichen Compositionen den Abend dieses Tages auf eine ausgezeichnete Weise.

Wenn wir diesem, mit eben so raschen als sichern Schritten einem glänzenden Ziele zueilenden Künstler hiermit, im Namen aller wahren Kunstfreunde, die aufrichtigste Huldigung, die seinen Talenten gebührt, und den herzlichsten Dank für den uns, durch die Mittheilung seiner Kunstprodukte, gewährten Genuß darbringen, so wünschen wir dadurch zugleich die Aufmerksamkeit auswärtiger Musikfreunde, vorzüglich der Orte, wohin Herr v. Weber zunächst zu gehen gedenkt, auf diese neue Werke zu lenken, die eben so originell und schön erfunden, als kunstreich und trefflich ausgearbeitet sind. – Eine ausführliche Beurtheilung derselben gestattet der Zweck dieser Blätter nicht, hier sey blos im allgemeinen ihr wirklich großer Werth anerkannt, den man sowohl der Cantate – deren Text Friedrich Rochlitz zum Verfasser hat – die in Hinsicht der Composition in einem großentheils neuen, glänzenden und effektvollen, obschon darum keineswegs opernmäßigen Styl geschrieben ist, als auch dem großen, reichhaltigen und mit ganz eigenthümlichen Schönheiten geschmückten Pianoforte-Konzert zugestehen muß.

Möge dieser, als Componist und Virtuos, gleich ausgezeichnete Künstler, der auch als Mensch so achtungs- und liebenswerth ist, auf seiner, nach Prag und Wien, und von da nach Italien gerichteten Reise überall die Aufnahme und Anerkennung finden, die er so sehr verdient!

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank

Überlieferung

  • Textzeuge: Zeitung für die elegante Welt, Jg. 13, Nr. 12 (16. Januar 1813), Sp. 95

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