Aufführungsbesprechung Berlin, Schauspielhaus: Konzert von Carl Maria von Weber am 26. August 1814

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Aus Berlin erhielt die Redaktion folgendes Schreiben vom 10. d. M.
Das kunstliebende Publikum in Prag wird es gern erfahren, wie der geschätzte Komponist, Herr Karl Maria v. Weber (Opern-Direktor und Kapellmeister des k. ständischen Theaters) neuerdings in unserer Residenz aufgenommen wurde.

In einem sehr besuchten Konzerte, welches er am 28.* August gab, gefiel in allen Einzelheiten der Andrang der Gedanken; alle Stücke wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen, besonders waren das Adagio eines von ihm gespielten Pianoforte-Konzerts und eine Phantasie von der eindringendsten Wirkung. Auch der wirksamen Gesang-Musik in einer Hymne von Rochlitz und in einer Scene zur Oper „Athalia ließ man die Gerechtigkeit widerfahren, welche man dem Talente schuldig ist. Am 5. September wurde seine Oper „Silvano“ wieder gegeben bei vollem Hause*. – Er hat mit unserem kühnen und trefflichen Dichter Hrn. Professor F. W. Gubitz eine Uebereinkunft getroffen zu einer Oper, die besonders für Prag ein mehrfaches Interesse haben muß, weil der Stoff aus der böhmischen Geschichte entlehnt ist*. Gewiß hat nur das Talent des Komponisten diesen Dichter für eine Oper bestimmt; er hat sonst, wie leider alle besseren Dichter, eine Abneigung dagegen gezeigt.

Herr K. M. v. Weber ist vor ein paar Tagen nach Gotha, wohin ihm die Gnade des Herzogs eingeladen, abgereist, und kehrt von dort nach Prag zurück. L. G. v. Br.

Apparat

Entstehung

Verantwortlichkeiten

Übertragung
Ziegler, Frank

Überlieferung

  • Textzeuge: Kaiserlich Königlich privilegirte Prager Zeitung, Jg. 1, Nr. 262 (19. September 1814), S. 672

Textkonstitution

  • „28.“sic!

Einzelstellenerläuterung

  • „… Konzerte, welches er am 28.“Das Konzert fand am 26. August 1814 statt.
  • Silvanorecte „Silvana“.
  • „Am 5. September … bei vollem Hause“An den Proben für diese Wiederaufnahme war Weber beteiligt; vgl. seine Briefe vom 3. und 10. September 1814.
  • „… der böhmischen Geschichte entlehnt ist“Gemeint ist das bereits 1812/13 erwogene Projekt einer Libussa-OperT.

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