Die sicherlich nachhaltigste Neuerung: Editionsbericht digital (Edirom)

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Mit der dem Band beigefügten CD wird erstmals innerhalb einer Gesamtausgabe eine Edition in digitaler Fassung vorgelegt. Sie wurde von Ralf Schnieders und Johannes Kepper im Rahmen eines DFG-Projekts zu digitaler Musikedition erarbeitet und konzentriert sich auf eine anschaulichere Vermittlung der Varianten und Lesarten. Der Benutzer kann mit Hilfe dieser CD alle Entscheidungen des Herausgebers leicht nachvollziehen (und ggf. zu abweichenden Entscheidungen kommen), da die Unterschiede der Quellen nicht allein mit Worten beschrieben, sondern durch die jeweils passenden Ausschnitte aus den Faksimiles der Quellen direkt vor Augen geführt werden. Die oft recht mühsame Lektüre der kritischen Einzelanmerkungen wird so durch die Möglichkeiten des neuen Mediums, das auch Such- und Selektiervorgänge erlaubt (z.B. müheloses Herausfiltern aller Anmerkungen zur Dynamik der Klarinette oder aller Änderungen zwischen Erst- und Zweitdruck), wesentlich erleichtert und veranschaulicht. Darüber hinaus enthält die CD alle Texte des Bandes (in teils großügiger bebilderter Form) und sämtliche Quellen, wobei die Einträge Webers in der Stichvorlage durch farbige Markierungen unmittelbar und ohne umständliche Erläuterungen verständlich werden.

Das Interesse an einer Weiterentwicklung dieser, mit der CD zunächst nur in einer vorläufigen Form präsentierten Möglichkeiten ist groß; verschiedene neuere Editionen haben bereits Kontakt mit dem Projekt aufgenommen. Inzwischen arbeitet Johannes Kepper mit dem Wirtschaftsinformatiker Daniel Roewenstrunk an einer kompletten Neuprogrammierung, die sich auf offene Standards stützt und damit langfristige Datenhaltbarkeit garantiert. Dabei ist auch eine neue, sehr viel flexibler zu handhabende Benutzeroberfläche entstanden, die u.a. das Navigieren in größeren Partituren erleichtert.

Wenn Sie sich über die Weiterentwicklung dieser Technik interessieren, finden Sie sowohl eine Darstellung der bereits als „alt“ titulierten Edirom-Version der CD als auch der aktuellen Arbeiten unter der Projektadresse www.edirom.de. Die Mitarbeiter haben zusammen mit der WeGA inzwischen auch ein Forum und eine Linkliste zu allen Problemen rund um digitale Editions- und Präsentationsformen unter www.muwimedial.de angelegt. Eine ausführlichere Darstellung der Perspektiven des Projekts können Sie dem Jahrbuch für Computerphilologie 2005 entnehmen. Den Einführungstext in die CD auf den Seiten 315–316 des Gesamtausgabenbandes können Sie hier als PDF-Datei herunterladen. Weitere Texte sind auf der Edirom-Seite verlinkt.

Joachim Veit, Montag, 12. Dezember 2005

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