Kammermusik-Serie der WeGA in Kürze vollständig

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Endlich ist er in Druck – der letzte (und innerhalb der Serie zugleich erste) Band der Kammermusikserie VI der WeGA. Das Wiederauftauchen der Stichvorlage zu Webers Divertimento assai facile für Gitarre und Klavier (WeV P.13) hatte kurz vor Fertigstellung des Bandes dafür gesorgt, dass diese wichtigste Quelle innerhalb der Überlieferung noch für die Ausgabe berücksichtigt werden konnte und damit zu entsprechenden Nacharbeiten geführt. Bei einer neuerlichen Suche nach einem in der WeGA nicht vorhandenen Exemplar einer speziellen Druckausgabe des Werkes im Internet war überraschender Weise im sogenannten WorldCat eine Spur der Handschrift in den University of Wisconsin Madison Libraries aufgetaucht. Durch das überaus freundliche Entgegenkommen der Bibliothek konnte zunächst Gewißheit über die Echtheit der Quelle durch einen Schwarz-Weiß-Scan gewonnen werden, der auf zahlreiche Webersche Eintragungen in dem Kopistenmanuskript hindeutete. Ein Farbscan ergab dann kurze Zeit später Gewißheit: Fast alle Einträge zur Bogensetzung und zahlreiche Artikulations- und Dynamikangaben waren von Weber zugefügt. Angesichts der Tatsache, dass das Autograph verschollen ist, bildete die 1969 zuletzt im Auktionshandel verkaufte Stichvorlage nun die Hauptquelle für die Neuedition des Werkes.

Der Band enthält eine Reihe weiterer Werke, die nicht zu den bekanntesten Webers gehören: die Variationen über ein Thema aus der Oper Samori für Klavier mit Begleitung von Violine und Violoncello ad lib. B-Dur (WeV P.3), die hochvirtuosen Variationen über ein norwegisches Lied für Violine und Klavier d-Moll op. 22 (WeV P.4) und die jüngst von Isabel Faust und Alexander Melnikov so überzeugend eingespielten Six Sonates progressives für Violine und Klavier (WeV P.6). Für letztere konnte die ungewöhnlich großformatige autographe Stichvorlage in der Darmstädter Universitäts- und Landesbibliothek ausgewertet werden, für die Samori-Variationen das mit Eintragungen von Webers Lehrer Abbé Vogler „angereicherte“ Autograph der Klavierstimme aus der British Library in London. Nur für die Variationen op. 22 stand leider einzig und allein der Erstdruck als autorisierte Quelle zur Verfügung.

Auch wenn die Herausgeber (Andreas Fukerider für die Samori-Variationen, Claudia Theis für die übrigen Werke) zunächst fürchten mussten, kaum Informationen für die Entstehung dieser Werke zu finden, ist der Band nun mit XXII und 252 Seiten doch ganz stattlich geworden. Er enthält – wie auch bei den übrigen Kammermusikwerken – ausführliche Informationen zur Überlieferung und einen reichhaltigen Abbildungsanhang. Damit sind nun alle drei Bände mit Webers Kammermusikwerken komplett und damit kann eine erste Serie innerhalb der WeGA wirklich abgeschlossen werden.

Joachim Veit, Donnerstag, 8. August 2013

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