Friedrich Wilhelm Jähns to Ernst Pasqué in Darmstadt
Berlin, Thursday, January 25, 1872
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- 1872-01-23: to Pasqué
- 1872-01-23: from Zenger
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- 1872-02-07: to Fürstenau
- 1872-02-03: from Zenger
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- 1872-01-23: to Pasqué
- 1865-01-17: from Pasqué
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Sehr geehrter Herr und Freund.
Verzeihen Sie mir, wenn ich sie heut schon wieder mit einem Schreiben behellige; doch will ich nicht verfehlen, Ihnen rücksichtlich meines neulich – so viel ich mich erinnere – sehr confus und formlos geschriebenen Briefes eine Mittheilung zu machen, die ich nicht verzögern darf: ganz unerwartet bin ich gestern mit dem Großherz. Gesandten Exellenz Hofmann hier zusammengetroffen, und, da mir dies ein Fingerzeig schien, habe ich sofort die Gelegenheit ergriffen, denselben von meiner Sache in kenntniß zu setzen, auch, wie diese bis jetzt zwischen uns beiden liegt. – Er hat ein herzliches Interesse für mich dabei und hat mir fest versprochen, alles Mögliche seinerseits zu thun, | damit mein Wunsch erfüllt werde. Zugleich aber hat er mir folgende Mittheilung gemacht: Von ihm aus kann eine Verwendung bei Sr. K. H. dem Großherzoge nicht ausgehen dafür: daß Höchstderselbe mein Buch annehmen möge, da eine _Vorschrift besteht, nach welcher die Gesandten angewiesen sind, bereits gedruckte Werke Sr. K. H. zur Annahme nicht zu übermitteln. Eine solche Befürwortung könne also nur auf anderem Wege eintreten. Daß ich mich an Sie gewendet, schien ihn hoffen zu lassen, daß es gelingen werde, bei Sr. K. H. jene Erlaubniß auszuwirken, zumal, wenn auf Webers Beziehungen zum Großherz. Hofe damals, auf den dem damaligen Großherzoge gewidmeten Abu Hassan u. die Nummern 33 u. 34 meines Buches, | als in wahrscheinliche naher Beziehung zur damaligen Frau Großherzogin „als Componistin“ stehend, hingewiesen würde – wie überhaupt auf die Bedeutenheit des Buches in der deutschen Kunstgeschichte, wie auch daß es „Allen Deutschen“ gewidmet ist. – Im Falle Sr. K. H. seine Einwilligung gäbe, ihm das Buch zu senden, würde Exellenz Hofmann, auf Nachfrage über meine Person und Verhältnisse, alles nur Mögliche mich betreffende und mir zuträgliche berichten, wie der Herr Gesandte sich gestern schon des genaueren über diejenigen OrdensVerleihungen durch mich hat unterrichten lassen, die mir anderseits geworden sind. – S. Ex. kennt mein Buch und findet meine Wünsche rücksichtlich einer sonst so wenig ersprießlichen Arbeit vollkommen gerechtfertigt, wie er | mir versicherte, daß er sich sehr freuen würde, wenn ich von Seiten der anerkennung so viel als möglich reüssirte. Ich habe die feste und wohlbegründete Überzeugung, daß der Herr Gesandte mir wirklich und aufrichtig wohl will, zumal auch ich einigemale Gelegenheit hatte, mich ihm dienstlich zu erweisen. – Ich darf wohl bitten, daß all diese Mittheilungen, so weit dies bei den Schritten, die Sie etwa für mich zu thun beabsichtigten, möglich ist, daß diese Mittehilungen unter uns bleiben möchten. – An Ihrer Güte, wie Sie sehen, heftet sich nun aber das Gelingen meiner Wünsche, und so rufe ich dieselbe nun nochmals angelegentlichst an. – Auf alle Fälle verzeihen Sie mir meine Andringlichkeit, welche, ich fürchte es, Ihnen leicht sehr würde mißfallen können. | Aber wenn man auch solche Bücher nur aus wahrer Liebe zur Kunst und zum Meister schreibt – so wird es doch immer zu hoher Freude gereichen, in der außenwelt Anerkennung zu finden. Vielleicht kann Ihre Freundlichkeit, verbunden mit dem Interesse für die Sache, solcher Anerkennung die Bahn ebnen! –
In innigster Ergebenheit Ihr
treu verehrender
F. W. Jähns.
Editorial
Summary
ergänzt seinen Brief von vor 2 Tagen dahingehend, dass er zufällig dem Gesandten Hofmann begegnet ist und ihm seine Angelegenheit vorgetragen habe. Dieser kann aber nichts tun, da es sich um ein gedrucktes Expl. handelt, er meinte, dass eine Anfrage Ihrerseits besser wäre. Sollte der Herzog geruhen, es anzunehmen, würde Hofmann nur Positives über seine, d. h. Jähns' Person dem Herzog melden
Incipit
“Verzeihen Sie mir, wenn ich Sie heut schon wieder”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit