Herzog Ludwig von Württemberg an Christian Ludwig August von
Vellnagel
Stuttgart, Freitag, 9. Februar 1810
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Dero sehr geehrte Zuschrift erhielt Ich in dem Augen[blick] als Ich mich im Wagen setzen woltte um nach dem Schauspielhause zu fahren; Ich komme davon eben wieder und eyle denenselben darauf schuldige Antwortt zu ertheilen. Mir ist von der Waeberschen Sache nichts anders als folgendes bewußt; Ich hatte Geld nach dem Auslande zu senden, gab meinem Secretair Waeber auf solches zu besorgen – Ich erfuhr, daß dieß Geldt angekommen seye biß auf circa 400 flr thal.
Ich stellte den v. Waeber dafür zu Rede, der mich vertröstete im Anfange, Ich würde bald den aviso des richtigen Empfangs dieses restes erhaltten. da nun aber dieser immer ausblieb und Ich mehrfach mein Verwundern hierüber äußerte, gestandt er mir | mit thränenden Augen daß seyn Vater das fehlende Geldt genommen, es durchgebracht, und dagegen einen Wechsel von einem Hr. v. Poelnitz an den er zu fordern hätte abgesandt hätte. [Eine] Außage‡ die mein gewesener Secretair auch nachhehr meiner innigst geliebten Gattin wiederholte. Ein mehreres weiß Ich in dieser Sache auf Ehre nicht außer daß das Geldt was da gefehlt richtig zu seiner Bestimmung obwohl sehr spätt, jedoch angekommen ist.
Ob die Angabe des Waebers falsch oder wahr ist, kann ich als Ehrlicher Mann nicht behaupten, daß Er mir und meiner Gattin obig erwehnte Endschuldigung aber gemacht, kann Ich beeiden.
Dero ferneren Freundschaft mich bestens empfehlendt habe Ich die Ehre mit denen ächtesten Gesinnungen zu seyn
Dero
treuster Freund
Hz Ludwig
Stuttgardt d: 9t‡ Febr: 1810
Editorial
Incipit
“Dero sehr geehrte Zuschrift”
Responsibilities
- Übertragung
- Veit, Joachim; Jakob, Charlene