Bernhard Romberg to Carl Friedrich Peters in Leipzig
Hamburg, Tuesday, January 24, 1826
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- 1824-01-02: to Peters
- 1817-12-25: from Weber
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1826.
Viel Glück zum neuen jahre: und wenn man das hat, so kommt das Geld auch. es hat mich orndlich gedauert daß mein lieber Petersen kein Geld hat, nun weis er doch wie das thut wenn man keines hat, wie es mir sehr oft geht. Daß Sie sich darauf Kaprisiren nur nahmhafte wercke zu haben, ist sehr lobenswerth, daber davon wird man nicht satt, auch ist es das Lumpenvolk nicht werth daß man um seines Lobeshalber zum Lump wird. ich fange nun bereits auch an so zu denken. wenn ich nur wüßte wie ich es anfangen sollte um mit leichter Mühe solche Sachen zu machen die abgingen wie warm Brod. Sie sind ein gescheuter Mann und haben darin schon mannige Erfahrung, Sie müssen mir mal so ein Register machen. wenn es so ein halbdutzend Lieder giebt wornach die Leute mit allen Fingern greifen werden, so schicken Sie sie mir, was die süßen Mädchen brauchen um beim absingen solcher Lieder das Köpfchen mit zähr[t]lichkeit hin und her drehen zu können weis ich so gut wie Carl Maria von Weber, und kann die Begleitung auch eben so bunt machen wie der. nur her damit denn ich brauche Geld. wenn man seine Tochter verheirathet, wie ich nun meine Didi, so muß eine Aussteuer gemacht werden. und da kaufen die weiber so viel Einem zusammen daß es einem Angst und bange wird, um der Sache einen kleinen Einhalt zu geben, gehe ich in 10 Tagen von hier nach Hannover etc komme auch auf den Th[…]‡ nach Halle. zu der zeit wenn ich dahin komme will ich Ihnen‡ nachricht geben wenn Sie dann Lusten‡ haben den Bernard spielen zu hören so kommen Sie dahin. Entree haben Sie umsonst, wie billig, die Reise müssen Sie aber selbst bezahlen. zu der Ostern Messe sollen Sie auch ein Fortepiano von mir haben. wenn dann Herr Wieck ein Tafel Fortepiano hat, was an solider Bauart wie schönen klingenden Ton, an schöner Spielart, an Haltung der Stimmung den meinigen übetrift, so haben Sie das meinige umsonst. das ist doch wohl genug gesagt. ich muß euch Leipziger doch überzeugen daß ich wohl ein Fortepiano zu machen verstehe, und mein Geld nicht vertrödele. da mein älster Sohn andreas jezt in München ist, so muß ich ihm 100, Gulden Augsburger schicken, hier hat niemand ein Haus dort an dem man es anweisen könnte. in Leipzig muß solches wohl geschehen können, und Sie thäten mir einen Gefallen wenn Sie ihm die Summe könnten auszahlen lassen. die Addresse ist. an andreas Romberg. beim Königlichen Kammermusikcus Herrn anton Romberg (mein Bruder.) in der Dieners Gasse*, in der Apotheke zum Storchen in München. bringen Sie mir dann solche in Rechnung - Cranz will Exemplairs von meinem Clavier quartett haben, die (50, die dahmals Böhme bekommen hat sind auf ein paar verkauft, Sie müssen ja noch einen großen vorrath davon haben. denn wir fanden zu der zeit einen tüchtigen Ballen davon in der Ecke bei Ihnen liegen. Grüßen Sie weissens herzlich von mir. ich habe ihm alle Tage schreiben wollen, und ihm ein Solostück zum spielen schicken wollen, aber ich habe leider so viel um die Ohren daß ich nicht weis wie ich dadurch kommen soll.
Leben Sie wohl, grüßen alle Bekannte. die Meinigen lassen Sie freundlichst grüßen
Ihr treuer Freund
Bernard Romberg
am 3. Febr. f. 100 2xr‡ f.‡ H. v. Lichthal‡
Editorial
Summary
Neujahrswünsche; über Peters Wunsch nur nahmhafte Werke zu machen; erwähnt Webers Lieder – er sei imstande, eine ebenso bunte Begleitung zu machen; erwähnt seine Reisepläne; über seine Familienverhältnisse; u.a.
Incipit
“Viel Glük zum neuen jahre: und wenn man das hat”
Responsibilities
- Übertragung
- Eveline Bartlitz; Joachim Veit
Tradition
Text Constitution
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illegible (approx. 3 characters)
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“Ihnen”uncertain transcription
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“Lusten”uncertain transcription
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“2xr”uncertain transcription
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“f.”uncertain transcription
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“Lichthal”uncertain transcription
Commentary
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“… Bruder.) in der Dieners Gasse”Noch 1845 ist ein Stadtapotheker Dr. Jg. Zaubzer in der Apotheke zum Storchen in der Dienersgasse 6 verzeichnet (vgl. Universal-Handbuch von München. 1845., hg. von V. Müller, München, o. J., S. 294).